Neersen. "Geben Sie mir ein paar Sekunden Zeit, damit ich mich in Sicherheit bringen kann", sagt Schauspieler Mario Klimek beim Öffnen der Türen. Und diese Zeit ist auch nötig. Es sind sehr viele Kinder gekommen und alle stürmen in den Schlosskeller.
Auch in diesen Osterferien darf das Kindertheater des Willicher Kulturteams nicht fehlen. Das Duisburger "Theater Mario" bringt das Märchen "Das hässliche Entlein" von Hans-Christian Andersen auf die Bühne. Die Kinder sitzen vor der Bühne auf blauen Matten und reden laut durcheinander. Dann geht das Licht aus und die Bühnenbeleuchtung an. Auf einen Schlag ist alles ruhig. Um diese Ruhe hatte Klimek vor Beginn der Show die Kinder auch ausdrücklich gebeten.
Klimek bringt einen großen Koffer auf die Bühne. Er beginnt ruhig zu sprechen und ein Junge aus den ersten Reihen ruft: "Was ist da in dem Koffer?". Die Neugier bei Kindern scheint größer als das künstlerische Verständnis zu sein. Da hilft auch keine Bitte um Ruhe.
Die Kinder begleiten die kleine Ente auf ihrer Reise mit ihrer Mutter und den Geschwistern. Nachdem sie vom Entenhof verjagt wurde, weil sie mit ihrem grauen Federkleid so schlimm aussieht, ist sie alleine unterwegs. Zum Schluss wird aus dem hässlichen Entlein noch ein schöner Schwan. Soweit die bekannte Geschichte.
Klimek verwendet viele ruhige Elemente in seiner Darstellung. Mal ist es die langsame und leise Musik, mal sind es die langen Pausen, mal die Schattenspiele. Manche Kinder zieht das in den Bann, für manche ist es aber zu viel. Ein Mädchen geht zu seinem Vater und fragt: "Wie lange dauert das noch? Können wir schon gehen?". Nach 45 Minuten werden alle kleinen Kinder mit dem Bild des schönen Schwans auf einem See und der dazugehörigen guten Botschaft verabschiedet.