Tönisvorst: Hilfe für Bürger, die pflegen

Der Arbeitskreis Altenarbeit informiert am Samstag, 8. Mai, am Rathausplatz über alle Angebote rund um Pflege in Tönisvorst.

Tönisvorst. Wenn es um ein Zimmer mit Meerblick für einen Sommer auf Mallorca geht, sind sie schnell zur Stelle. Wenn es um ein barrierefreies Zimmer mit Balkon fürs Alter geht, sind Frühbucher so selten wie Ein-Euro-Flüge in der ersten Klasse.

Alte, Kranke und Angehörige von Pflegebedürftigen rufen Informationen zu Seniorenhäusern, Pflegediensten oder Selbsthilfegruppen oft erst last minute ab. Und geraten dann angesichts vieler offener Fragen in Panik.

Der Aktionstag "Bürger pflegen" am Rathausplatz will mit Informationen gegensteuern und und gibt am Samstag, 8. Mai, einen Rundum-Überblick über alle Pflege-Angebote in der Stadt - Themenvielfalt unter einem bunten Fallschirm.

"Viele Leute sind schlecht informiert", sagt Maria Richter vom gleichnamigen Pflegedienst. Die Erfahrung macht auch Jutta Hartmann, Leiterin des Seniorenhauses Antoniuszentrum.

Viele Kriterien spielten beispielsweise bei der Wahl des richtigen Seniorenhauses eine Rolle. Können Zimmer mit eigenen Möbeln ausgestattet werden, wie gut ist die Anbindung an die City, gibt es Wahlmöglichkeiten beim Essen, welche Freizeit- und Beschäftigungsangebote gibt es... Touristen würden solche Qualitätsmerkmale unter Ausstattung und Animation anklicken.

Der Arbeitskreis Altenarbeit in Tönisvorst, ein Zusammenschluss von 17 Unternehmen, Dienstleistern und Organisationen, will beim Thema Alter, Krankheit und Pflege Hemmschwellen deutlich senken.

Wolfgang Dannecker, Altenberater der Stadt: "2000 Menschen in der Stadt brauchen Hilfe und Pflege - Tendenz steigend." Zwei Drittel von ihnen würden zu Hause gepflegt, die meisten von ihren Familien. "Diese pflegenden Menschen müssen wir unterstützen", sagt Dannecker. Dem Arbeitskreis sei es ein Anliegen, die Angebote zu präsentieren und weiter zu vernetzen.

Den quirligen Samstagmorgen in der Innenstadt hat man sich bewusst ausgesucht, um viele Menschen zu erreichen. Dannecker: "Wir werden mitten unter die Leute gehen." Vor Ort sind auch ehrenamtliche Helfer der Hilfsbörse.

Regina Gerhard vom Seniorenbüro: "Alleinstehende sind oft schon mit kleinen Reparaturen überfordert, wissen dann nicht weiter." Die Börse hilft - wenn man weiß, wo und wie man die Hilfe buchen kann.