Meinung Sieg für den Kümmerer
Meinung · Leuchtenberg hat alles gegeben: Er hat stets und überall den Eindruck vermitteln können, den Posten, den Wechsel, das Amt auf jeden Fall zu wollen. Er gab den unabhängigen, unablässigen Kümmerer, hat als Person im Wahlkampf von seiner Dreifach-Nominierung an Dampf gemacht.
Ein Sozialdemokrat wird Bürgermeister von Tönisvorst. Keine Mehrheit hätte dies Anfang des Jahres für möglich gehalten. Uwe Leuchtenberg hat es aber tatsächlich klar im dritten Anlauf geschafft. Ausreichend Rückenwind gab ihm dabei nicht die eigene Partei, auch wenn sie in der Apfelstadt noch die zweitstärkste Fraktion ist. Anschub-Kraft entfalteten vor allem die Tönisvorster Grünen. Frisch, feminin und authentisch haben deren junge, neue Spitzenkräfte der Kandidatur von Leuchtenberg weitere Überzeugungskraft verliehen.
Leuchtenberg selbst hat aber auch alles gegeben: Er hat stets und überall den Eindruck vermitteln können, den Posten, den Wechsel, das Amt auf jeden Fall zu wollen. Er gab den unabhängigen, unablässigen Kümmerer, hat als Person im Wahlkampf von seiner Dreifach-Nominierung an Dampf gemacht. Er war trotz Corona omnipräsent, weil er die Reichweite aller verfügbaren Medienkanäle dank der Unterstützer aus den Reihen der GUT genutzt, den Straßen- und Haustür-Wahlkampf dabei nicht aus den Augen verloren hat.
In die Karten spielte dem Vorster tatsächlich auch der Bau des ersten Windrades in der Rottheide. Dessen Dimension hat große Schatten auf den Wahlkampf von Amtsinhaber Thomas Goßen geworfen, seinen Kommunikationsfehler gnadenlos abgestraft.
Goßens Partei, die CDU mit Hausmacht in der Stadt, hat es versäumt, den stärksten Herausforderer frühzeitig inhaltlich zu stellen. Ihre Offensive in den zwei Wochen vor der Stichwahl hat den Ausgang letztlich nicht mehr drehen können. Quittung für eine Arroganz der Macht, die der politische Herausforderer nicht müde wurde zu betonen.