Tönisvorst: Das Medizinische Versorgungszentrum besteht seit einem Jahr Medizinische Leistungen ausgebaut
Tönisvorst: · Vor einem Jahr gab es grünes Licht für das MVZ Tönisvorst. Zeit für eine erste Bilanz.
Die Gesellschaft war gegründet, der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein hatte grünes Licht gegeben: Zum 1. April 2018 ging das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Tönisvorst an den Start. Der Allgemeinmediziner Klaus Verstraeten und der Urologe Dr. Uwe Winzer verlagerten auf dieser Grundlage einige Monate später ihre Praxen an das Alexianer-Krankenhaus Maria-Hilf. Welche Bilanz ziehen die Verantwortlichen nach einem Jahr – medizinisch wie wirtschaftlich?
Aufwändige Umbauarbeiten waren nötig
Gleich zu Beginn habe man für Tönisvorst wichtige haus- und fachärztliche Praxisangebote unter dem Dach des Alexianer MVZ Tönisvorst bündeln können, so Frank Jezierski, Sprecher der Alexianer in Tönisvorst und Krefeld. „Damit einher gingen aufwändige Umbauarbeiten in den Erdgeschossräumen des Krankenhauses, die – auch dank guter Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Kreises Viersen – bereits nach drei Monaten zum Abschluss gebracht werden konnten. In den folgenden Monaten bis heute wurden das Leistungsangebot und die Ausstattung mit qualifizierten Ärzten kontinuierlich ausgebaut.“
Der Betreiber betrachtet das MVZ als „eine Investition in die Zukunft“. Der Schwerpunkt des vergangenen Jahres lag in der „Zurverfügungstellung einer modernen und leistungsfähigen medizinischen Einrichtung“. Aufgezählt werden Investitionen beim Umbau zweier Gebäudetrakte im Erdgeschoss sowie die Anschaffung medizintechnischer Geräte. Es gibt inzwischen einen eigenen Raum für Harnröhren- und Blasenspiegelungen in der Urologie und zwei Ultraschallgeräte. Hinzu kam der Aufbau einer IT-Infrastruktur. „Diese Anschubkosten müssen sich in einem gewissen Zeitraum über die laufenden Einnahmen amortisieren. Da sind wir aus den ersten Erfahrungen des Patientenzuspruchs optimistisch“, so Frank Jezierski.
Die Mediziner Verstraeten und Winzer (zugleich ärztlicher Leiter der Einrichtung) zogen im Sommer in die neuen Räume im Erdgeschoss des Krankenhauses. Die Praxis von Klaus Verstraeten wurde gleichzeitig durch die Übernahme eines halben Kassenarztsitzes durch die Internisten Dr. Rita Siepmann und Frank Ramann verstärkt. „Das war unter anderem die Voraussetzung, das MVZ ergänzend für die medizinische Notfallversorgung mit längeren Öffnungszeiten zu befähigen.“ Die Hausarzt-Praxis von Friederike Ücer kam hinzu. Ihre Räume befinden sich weiterhin am Rathausplatz in St. Tönis. Seit Oktober ergänzt die Allgemeinmedizinerin Elena Sisikov das hausärztliche Angebot des MVZ.
„Chirurgische Versorgung
ist wieder komplett“
Am 1. Dezember 2018 startete die allgemeinchirurgische Praxis des MVZ, die Facharzt Dr. Lutz Goldermann betreibt. „In Kombination mit der Unfallchirurgie des Krankenhauses unter der Leitung von Dr. Robert Lambrechts, die auch eine BG-Ambulanz für Arbeits-, Schul- und Wegeunfälle beinhaltet, ist die chirurgische Versorgung der Tönisvorster Bürger wieder komplettiert“, so Jezierski. Goldermann, Siepmann und Ramann stehen zudem nach wie vor auch als Klinikärzte des Krankenhauses in ihren bekannten Funktionen zur Verfügung.
Die meisten der Fachärzte im MVZ seien über viele Jahre im Ort etabliert, sagt der Alexianer-Sprecher. „Die Patienten sind den Schritt mit ihren Ärzten des Vertrauens und dem Praxispersonal mitgegangen.“ Außerdem habe man den Eindruck, „dass die niedergelassenen Hausärzte in Tönisvorst die Alexianer und das MVZ als Partner sehen. Es ist aus unserer Sicht allgemein akzeptiert, dass der Bedarf speziell an hausärztlicher Versorgung in der Stadt viel größer ist, als er jemals von den etablierten Praxen allein gedeckt werden könnte“.
Das MVZ soll weiter die medizinische Versorgung in Tönisvorst und Umgebung verbessern helfen, heißt es vom Betreiber mit Blick in die Zukunft. Das sei der Grundgedanke in einer „sich massiv verändernden Gesundheitslandschaft unter den bekannten demographischen Rahmenbedingungen“. Jezierski: „Wenn es gilt, weitere Lücken zu schließen, stehen wir zur Verfügung, auch durch die Übernahme weiterer Kassenarztsitze.“