Triumph für Thomas Goßen

CDU, SPD und Grüne legen zu, lange Gesichter bei FDP und Unabhängigen.

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Tönisvorst. Lange Gesichter hier, strahlende Gesichter dort: Einer, der besonders Grund zur Freude hatte, war Thomas Goßen. Sein Einzug in den Ratssaal war eher unspektakulär, obwohl sich da schon abzeichnete, dass er der große Sieger war: Goßen triumphierte — und das war ihm auch anzusehen. Obwohl er zwei Mitbewerber um das Amt gehabt hatte, konnte er sich bereits im ersten Wahlgang mit 53,14 Prozent durchsetzen.

„Damit war nicht unbedingt zu rechnen, obwohl klar war, dass es ein Chance gab“, erklärte er in einer ersten Reaktion. Aber das sei nun mal wie beim Fußball: Man wisse nie, wann es zu Ende sei. Mit Blick auf das Gesamtergebnis, die CDU holte 17 der 39 Ratsmandate, sehe er es nun als seine Aufgabe, „weiter Brücken zu bauen, die Zusammenarbeit zwischen den Parteien weiter zu pflegen. Und dann kam noch ein „typischer Goßen“ zum Schluss: „Ich gehe lieber zur Arbeit, als dass ich Wahlkampf machen muss.“

Zufriedenheit zeigte sich aber auch auf den Gesichtern der SPD. „Das ist das Ergebnis, das ich heute Morgen auf meinem Zettel hatte“, erklärte deren Kandidat Uwe Leuchtenberg, der deutlich besser abgeschnitten hatte als beim letzten Mal. Auch die Parteispitze in Gestalt von Helge Schwarz und Fraktions-Chef Michael Horst war sichtlich zufrieden — und auf dem Sprung zur Wahlparty. Wenige Minuten nach Verkündung der offiziellen Ergebnisse, waren sie verschwunden.

Ein langes Gesicht zeigte Rüdiger Eberpächer, Kandidat der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWT). „Die Menschen wollten offenbar keine Veränderung“, konstatierte er. Aber es sei nun mal eine demokratische Entscheidung.

Leichter wird das Regieren in Tönisvorst wohl nicht. Außer: Die CDU versucht, Abstimmungen mit Hilfe der Grünen durchzubringen. Der ökologischen Partei gelang der Sprung auf Rang drei, sie erzielt mit vier Ratsmandaten eines der besten Ergebnisse ihrer Geschichte. „Sensationell“, nannte das Fraktionschef Jürgen Cox.

Lange Gesichter auch bei UWT, GUT (Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster) und FDP. Die GUT schaffte gerade mal ein Mandat und wird nicht mal mehr als Fraktion geführt. „Keine Ahnung, woran’s lag“, erklärte deren Fraktionssprecher Daniel Ponten. „Vielleicht ist der Bundestrend durchgeschlagen.“ Auch bei der FDP enttäuschte Gesichter. Ganz im Landestrend verlor sie in Tönisvorst zwei ihrer vier Mandate.