Bewährungsstrafe für Waffennarr
Rentner (74) aus Tönisvorst hatte illegale Sammlung im Keller untergebracht.
Tönisvorst. Diverse Vorderladerrevolver, Einzel- und Repetiergewehre sowie Patronen und Luftdruckwaffengeschosse — all das und mehr fanden Polizeibeamte im Rahmen einer Durchsuchung bei einem 74-jährigen Rentner aus Tönisvorst. Der Mann hatte seine große Waffensammlung im Keller seiner Wohnung untergebracht.
Da für den Besitz solcher „Schießeisen“ selbstverständlich Genehmigungen notwendig sind, der Tönisvorster aber nicht über solche verfügte, stand er am Freitag vor dem Krefelder Amtsgericht. Dort erklärte der Pensionär wortreich, dass er seit Jahrzehnten nicht nur Waffen, sondern auch „viele andere Dinge“ sammeln würde. Das wäre irgendwann ausgeufert.
Gewehre und Pistolen hätten ihn schon immer fasziniert und zwar aus rein „technischen und manchmal auch historischen Gründen“. Er finde zum Beispiel alte Bajonette interessant.
„Ich habe wohl verdrängt, dass ich die Waffen nicht ohne entsprechende Erlaubnis besitzen darf“, erklärte der 74-Jährige. Es sei bei ihm schon mal die Überlegung aufgekommen, die Sachen bei der Polizei abzugeben. „Es blieb aber dann bei dem Gedanken“, meinte der Rentner zerknirscht.
Loswerden wolle er seine Sammelobjekte aber schon, besonders in letzter Zeit, da seine Frau schwer krank und pflegebedürftig und er gesundheitlich auch nicht auf der Höhe sei.
Das Krefelder Schöffengericht verurteilte den geständigen und bisher nie straffällig gewordenen Tönisvorster zu einem Jahr und sechs Monaten mit Bewährung. Die Waffen werden dem Rentner entzogen. Und er muss 2000 Euro Bußgeld bezahlen. sr