Unfallfahrt: Auf der Felge in den Acker

Anrather verfolgt flüchtige Niederländer.

Anrath. Betrunken und vielleicht unter Drogeneinfluss haben Freitagfrüh zwei Niederländer mehrere Verkehrsunfälle verursacht und sich anschließend eine Schlägerei mit der Polizei geliefert.

Gegen 5.30 Uhr prallte ein 23-jähriger Mann aus Tilburg mit seinem dunkelblauen Renault an der Schottelstraße in das Fahrzeug einer 23-jährigen Frau aus Willich. Statt sich um die leicht verletzte Frau zu kümmern, traten der 23-Jährige und sein 20-jähriger Beifahrer die Flucht an.

Auf der L361 krachte es dann erneut. Ein 33-jähriger Anrather konnte einem Frontalzusammenstoß im letzten Moment entgehen — trotzdem berührten sich die Fahrzeuge noch.

Der Anrather wendete und nahm die Verfolgung auf. Über die L361 und L384 in Richtung Forstwald und zurück nach Willich ging die Flucht der Niederländer. Nach Polizeiangaben fuhr das Fluchtfahrzeug zu dieser Zeit nur noch auf Felgen.

Beim Versuch, an der Kreuzung Bönninghausen links abzubiegen, verlor der Fahrer die Kontrolle über den Wagen. Der Kombi kam von der Straße ab und landete schwer beschädigt in einem angrenzenden Feld.

Doch die Randale-Fahrt hatte damit erst ein vorläufiges Ende gefunden. Als die Polizei vor Ort eintraf, zeigten sich die beiden jungen Männer extrem aggressiv und augenscheinlich alkoholisiert. Im Laufe der Personenkontrolle griffen sie die Polizisten tätlich an und konnten nach Polizeiangaben erst nach dem Einsatz von Pfefferspray festgenommen werden.

Ein Alkoholtest ergab beim Fahrer einen Wert von knapp zwei Promille, der Beifahrer kam auf 1,3 Promille. Im Auto fanden die Beamten außerdem eine geringe Menge Marihuana und ein weißes Pulver, vermutlich Kokain.

Gegen beide Männer wird nun wegen Widerstandes, Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie Verkehrsunfallflucht ermittelt. Das Ergebnis der Ermittlung und eine eventuelle Anklage können die Niederländer aber in der Heimat abwarten. Nach Sicherstellung ihrer Führerscheine wurden sie gegen Zahlung einer Sicherheitsleistung auf freien Fuß gesetzt.

Wie sie den Heimweg antraten, konnte die Polizei nicht beantworten. Nur so viel — mit dem Auto fuhren sie nicht.