Willich Vorhang auf fürs Seniorenkino

Eine Idee des Seniorenbeirats Willich wird durch eine Kooperation mit Kaarst umgesetzt.

Foto: Klaus Stevens (2); Constantin-Film

Willich/Kaarst. Kaffee, Kuchen, Kino, Kaarst — diese vier K-Worte sollen sich vor allem ältere Willicher gut einprägen. Denn dahinter steckt ein neues Kulturangebot, das der Willicher Seniorenbeirat und die Altenhilfe ab dem 6. September gemeinsam anbieten: ein Seniorenkino.

Foto: Klaus Stevens (2); Constantin-Film

Anfang des Jahres hatte Toni Zuschlag vom Beirat die Idee dazu gehabt und bei Michael Rieve, Vorsitzender der Altenhilfe, schnell Unterstützung gefunden. Vom ursprünglichen Gedanken, ein eigenes Kino — etwa im Heimatmuseum Kamps Pitter — anzubieten, ist man mittlerweile aber abgerückt. Grund: Im benachbarten Kaarst, so erfuhren Zuschlag und der Vorsitzende des Beirats, Charly Röttgen, gibt es schon seit einem Jahr das „Seniorenkino plus“, weshalb Willich sich dort nur anschließen muss. „Schließlich braucht auch nicht jede Stadt ein eigenes Schwimmbad“, sagt Josef Johnen vom Seniorenbeirat Kaarst, mit dem die Willicher nun kooperieren.

Foto: Klaus Stevens (2); Constantin-Film

Michael Rieve (Altenhilfe) zu den zehn Euro, die Kino und Busfahrt nach Kaarst kosten.

Die hochmoderne Ausstattung mit 400 Plätzen und digitaler Technik im Albert-Einstein-Forum, die Kulturmanager Klaus Stevens vom Kino Kaarst zur Verfügung stellen kann, wäre auf Willicher Seite gar nicht zu finanzieren gewesen. Stevens war bis vor wenigen Monaten beim Kulturamt der Stadt Kaarst beschäftigt, die das Kino bis Ende Januar selbst betrieben hatte. Danach übernahm Stevens mit einem neuen Kooperationspartner die Organisation und sorgt dafür, dass den Kaarster Bürgern an jedem Mittwoch im Monat zwei aktuelle Filme gezeigt werden. Seit einem Jahr gibt es dabei jeweils am ersten Mittwoch des Monats um 17 Uhr einen Streifen unter dem Stichwort „Seniorenkino plus“.

Hier schließen sich ab 6. September auch die Willicher an. Ein Sonderbus von Seniorenbeirat und Altenhilfe wird die Kinofreunde in Schiefbahn, Neersen, Anrath und Alt-Willich abholen und nach Kaarst und zurück bringen. Die Kosten der Kombikarte (Kino plus Bus) liegen bei zehn Euro. „Ein Schnupperpreis, der nicht kostendeckend ist“, sagt Michael Rieve dazu. Nach einer Testphase bis Ende des Jahres wird der Preis erhöht werden müssen, sofern das Angebot überhaupt angenommen wird.

Davon gehen aber alle Verantwortlichen aus. Denn es werden nicht nur aktuelle, überwiegend anspruchsvolle Filme geboten: Bevor der Film über die elf Meter breite Leinwand flimmert, werden im benachbarten Kunstcafé „EinBlick“ für je einen Euro Kaffee und Kuchen gereicht. „Dieser soziale Aspekt mit der Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, ist ein wichtiger Bestandteil des Seniorenkinos“, hebt Cornelia Schlappers vom Seniorenbeirat Kaarst hervor. Die Einnahmen des Kunstcafés kommen zudem sozialen Einrichtungen zugute.

Charly Röttgen freut sich, dass die Idee eines Seniorenkinos so schnell umgesetzt werden kann. Und er erinnert daran, dass der Beirat ja auch schon für vergünstigte Eintrittskarten bei Willicher Kulturveranstaltungen gesorgt hatte.

Film und Filminhalt des Seniorenkinos werden künftig durch Aushang bekanntgegeben. Schon jetzt steht fest, dass die Familienkomödie „Das Pubertier“ am 6. September den Auftakt machen wird. Darin spielen Jan Josef Liefers und Heike Makatsch ein Ehepaar, das mit seiner pubertierenden 14-jährigen Tochter (Harriet Herbig-Matten) so manchen Kampf zu bestehen hat.

Wer Kaffee, Kuchen und Kino in Kaarst gemeinsam mit dem Seniorenbeirat genießen möchte, muss sich zur Busfahrt bis eine Woche vor dem Termin verbindlich anmelden. Toni Zuschlag (Tel. 02154/70 312) und Rita Peitz (02154/428 055) freuen sich über viele Rückmeldungen. Zu lange damit warten sollte man nicht: Der Bus hat nur 48 Plätze.