Vorst: Bachkonzert zum Geburtstag

Bruno Schleeger, Fan des Komponisten, wurde 60 Jahre alt. Ein hochkarätiges Ensemble trat in der Pfarrkirche St. Godehard auf.

Vorst. Was wünscht sich ein Fan von Johann Sebastian Bach wohl zum 60. Geburtstag? Richtig, ein Konzert mit den Werken seines Lieblingskomponisten. Da bildet der Vorster Bachfreund Bruno Schleeger auch keine Ausnahme. Am Samstag war es in der sehr gut gefüllten Pfarrkirche St. Godehard soweit.

Unter der Leitung von Wolfgang Klein-Richter hatte sich der "B for B Festival Choir & Soloists" mit dem "B for B Festival Consort" formiert. Das erste "B" stand hierbei für Bach, das Zweite für Bruno. Aber am Ende stand es auch für "Bachfreunde" im sehr aufmerksamen und interessierten Publikum, das altersmäßig bunt gemischt war.

Pfarrer Ludwig Kamm hatte für Schleeger auch ein Präsent. So trat das hochkarätige Ensemble eben extra in der Vorster Pfarrkirche auf. Was in dem einstündigen Konzert geboten wurde, zeigte den breiten musikalischen Bogen, den das Schaffen des Barock-Komponisten im 18. Jahrhundert gespannt hatte.

Nur vier Programmpunkte reichten am Samstag für ein solch breites Spektrum. "Bach", das heißt nicht nur Kirchen-, nicht nur virtuose Orchestermusik. Der Meister hat auch einiges für vielstimmige Chöre komponiert. In St. Godehard kam Bachs Nähe zur Kirche aber allein durch den Hall kräftig zur Geltung - besonders in der zweiten Konzerthälfte, als der Chor die kirchlichen Texte vortrug.

Begonnen wurde das Konzert von Wolfgang Klein-Richter, der an der Orgel die "Fantasie und Fuge in g-moll" spielte. Ein Stück, das die Zuschauer schnell fesselte. Viele genossen es mit geschlossenen Augen. Der Höhepunkt des Nachmittages war, gemessen am Applaus, das Konzert für Violine und Orchester a-moll.

Hervorragende Musiker bildeten schon das Orchester, aber die Solovioline war das ganz Besondere. Am Instrument glänzte die erst elfjährige Judith Stapf, die von Professorin Ute Hasenauer an der Musikhochschule Köln unterrichtet wird. Der Applaus, den die Solistin nicht nur vom Publikum, sondern auch von ihren deutlich älteren Mitmusikern erhielt, unterstrich die Klasse ihres Vortrages.

Bei der "Kantate am 5. Sonntag nach Trinitatis" und dem Schluss-Chor aus der Messe in h-moll stand der Chor im Vordergrund, hier voran die Solisten Silke Stapf (Sopran), Susanne Wessely (Alt), Stephan Boving (Tenor) und Eberhard Aufderheide (Bass).

Lang anhaltender Applaus für diese gelungenen Darbietungen und ein begeisterter Bruno Schleeger, dessen Sehnsucht nach Musik von Bach durch einen außergewöhnlichen Nachmittag ein wenig gestillt wurde, waren der Dank.