Vorster Jugendtreff: Sommerfest ganz ohne Barrieren
Menschen mit und ohne Behinderung feiern am Samstag, 30. Juni, gemeinsam auf der Gerkeswiese.
Vorst. „Das wird mit Abstand das größte Sommerfest, das wir je hatten.“ So kündigten es der Leiter des Vorster Jugendtreffs, Stephan Schmalenberg (43), und die pädagogische Fachkraft Jessica Goßen (34) an. Auch Iris Intveen (32) und Petra Zohlen (41) von der Lebenshilfe-Organisation „KoKoBe“ sind davon überzeugt. Beide Einrichtungen haben für den 30. Juni das dritte Sommerfest für Menschen mit und ohne Behinderung organisiert. Es findet auf dem Schulhof hinter dem Jugendtreff an der Gerkeswiese statt.
Barrieren und Berührungsängste abzubauen und Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen — das haben sich Jugendtreff und „KoKoBe“ auf die Fahnen geschrieben. Mithelfen wollen diesmal zahlreiche Vereine, Gesellschaften und Organisationen. Sogar ein Imker hat sein Erscheinen zugesagt.
Am Montag stellten die Verantwortlichen Details vor. Danach soll direkt hinter dem Jugendtreff ein großes Spiel-, Info- und Erlebnisdorf aufgebaut werden. Kinder und Jugendliche des Treffs haben bereits die ersten Plakate bemalt, die an den Fenstern des Jugendheimes hängen.
Zu den Mitwirkenden gehören Parteien, Kreis-Jugendamt, Schul-Sozialarbeiter, Karnevalsgesellschaften, Messdiener, die Künstlergruppe „Facette“ und Kreative aus den Reihen einiger Lebenshilfe-Einrichtungen. Bewegungsspiele wird es geben, außerdem Glücks- und Geschicklichkeitsstände. Auch Live-Musik wird zu hören sein: Es spielt neben der Rock-Formation „Barn in Haze“ das „Class Anders Orchester“ der Lebenshilfe.
Stephan Schmalenberg erinnerte sich: „Es fing 2003 mit einer eigenen Disco an, da unsere behinderten jungen Besucher nicht in normale Discos hereinkamen.“ Daraus entwickelten sich die „Single Partys“. Eine davon wird wieder am 21. September, 18 bis 22 Uhr, stattfinden; dann spielen dort die Rock-Bands „Fud‘ies“ (Lebenshilfe Dinslaken) und „The real bitch“ (Krefeld).
Mittlerweile gehören wie selbstverständlich auch Menschen mit Behinderung zum ehrenamtlichen Mitarbeiterstab des Jugendheimes. Bei der Zusammenarbeit mit „KoKoBe“, einer Initiative des Landschaftsverbandes, entstanden außerdem monatliche offene Treffs im Vorster Jugendheim.
Die Organisatoren sprechen von einem „VIVo-Sommerfest“. Wobei das VIVo steht für: Vorst lebt Inklusion, Vorst lebt ohne Barrieren. Dazu fällt Jessica Goßen noch ein konkreter Verbesserungsvorschlag ein: „Es wäre wunderschön, wenn man den Haupteingang des Jugendtreffs barrierefrei gestalten könnte, dann brauchen unsere Rollis nicht mehr hinten herum reinfahren.“ Petra Zohlen hat ebenfalls einen Wunsch: „Der Kreis Viersen sollte seinen Behinderten-Fahrdienst weiter ausbauen und dadurch mehr Gehandicapten die Möglichkeit geben, Freizeitangebote zu nutzen.“