Vorster spülen mit einem „Schöddelplack“

Beim Mundart-Nachmittag des Heimatvereins wurden nicht nur die Lachmuskeln strapaziert, es war auch lehrreich.

Vorst. Wenn der Heimatverein Vorst 1978 zu einer seiner Veranstaltungen einlädt, dann steht das "Vörschter Platt" im Mittelpunkt. Normalerweise gibt es Mundartvorträge, kombiniert mit ein bisschen Musik. Doch es geht auch anders. Erstmalig hatte der Heimatverein am Wochenende zu einem musikalischen Mundart-Nachmittag eingeladen. Unter dem Titel "Osser Platt, en herrlech Denge, dat kannste spräeke on och senge" stand diesmal die Musik im Mittelpunkt.

Den Auftakt machte das Mundart-Quartett mit dem passenden Lied "Kumm, lott oss fiere". Und das machten die Besucher im ausverkauften Saal von Haus Vorst auch. Kulinarisch verwöhnt von einer niederrheinischen Kaffeetafel genossen die Gäste dabei nicht nur das Mundart-Quartett, sondern auch den Männergesangverein "Cäcilia Vorst" und die Gruppe "Näevebee".

Durch den Nachmittag zog sich dabei wie ein roter Faden das Lied "Die Vörschter Quackelackelack", die sind nämlich "ein lustig Chor". Damit auch jeder mitsingen konnte, gab es Textblätter. Ob "All you need öss Platt", "Die Lüü vom Niederrhein" oder "Em Hemmel jöff et kinn Kamelle": Die Stimmung war bestens.

Natürlich fehlten die Mundartvorträge aber trotzdem nicht. Jupp Pasch gab drei davon zum Besten, die die Lachmuskeln strapazierten. Herrlich auf Vorster Platt anzuhören, warum man immer in der falschen Schlange an der Kasse steht oder was es mit der Erschaffung der Erde und deren Gleichgewicht auf sich hat. Gott hat nämlich zu allem ein Gegenstück geschaffen, wie Pasch erläuterte.

Am Nordpool ist es kalt, in der Sahara dafür heiß, Nordamerika ist reich, Südamerika arm. "Und en Vorst, de schöenste Stell uf de Ärd", wie Pasch verkündete, leben die Vorster.

Nette, fleißige, ehrliche und gesellige Leute mit einer hohen Kultur. Doch wo ist das Gegenstück? Pasch kannte die Antwort und löste damit wahre Lachsalven aus. Wie könnte es anders sein - da bekamen die St.Töniser ihr Fett weg, denn deren Stadtteil ist das Gegenstück zu Vorst.

Lehrreich war es auch noch. Wer bis dato nicht wusste, was ein "Schöddelplack" (Spültuch) ist, welche kulinarische Köstlichkeit "Broenäerpel" (Bratkartoffeln) sind oder wo man sich befindet, wenn man "et Hüske" (Toilette) aufsucht, der fand dank Pasch die Erklärung dafür.

Alles in allem ein Nachmittag der wieder einmal zeigte, dass der Heimatverein mit dem "Vörschter Platt" seine Besucher begeistert. Und das "Es war schön" der Gäste kam zum Abschluss von ganzem Herzen.