Freiwilligenzentrum Weihnachtsmarkt: Die Sterne werden schon gebastelt
Willich. Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? „Eigentlich noch nicht, aber für uns geht es jetzt so langsam los“, sagt Angelika Uth-Flatow und schmunzelt. Vor ihr und Brigitte Uebbing liegt ein Karton mit einigen bunten Sternen.
Die sind noch vom Vorjahr.
Die beiden Damen des Freiwilligen-Zentrums organisieren mit weiteren Ehrenamtlern von Beginn an die Willicher Weihnachts-Wunschbaum-Aktion, die in diesem Jahr zum 7. Mal stattfinden wird.
Wie in den Jahren zuvor hat Spielwarenhändler Alfred Erren große und bunte Kartonbögen gesponsert. „Die geben wir jetzt in die Wohnstätte der Lebenshilfe in Wekeln — und daraus schneiden dann die Bewohner die Sterne aus“, erzählt Brigitte Uebbing. Sie kümmert sich seit Jahren ebenfalls ehrenamtlich um Schüler, ermöglichte ihnen zum Beispiel den Aufbau sozialer Kontakte. Derzeit leitet sie in der Schiefbahner Begegnungsstätte einen Bastel- und Handarbeitskurs für Senioren.
Nicht minder aktiv ist Angelika Uth-Flatow, die stundenweise im Freiwilligenzentrum beschäftigt ist. Unlängst ist sie außerdem dem „Arbeitskreis Fremde“ beigetreten, will die Flüchtlingsarbeit aktiv unterstützen.
Die Wunschbaum-Aktion, bei der unter anderem Anne Kilburg und Sabine Vietinghoff mitmachen, ist im Laufe der Zeit immer größer geworden. Waren es zur Premiere im Jahr 2009 noch 196 Kinderwünsche, die erfüllt werden konnten, stieg die Zahl kontinuierlich. Im Vorjahr waren es bereits 430.
Die Anschreiben sind teils schon raus, so an Kindergärten, Grundschulen, Jugendheime, Sportvereine, Pfarrbüros, an die Tafel oder an den Arbeitskreis Fremde. Es wird anonym und vertraulich um bedürftige Einzelpersonen oder Familien gebeten, denen man mit kleinen Gaben eine große Freude machen kann. Denn die Wünsche, die in der Vorweihnachtszeit von Tannenbäumen in den Sparkassenfilialen gepflückt werden können, sollen einen Wert von 25 Euro nicht überschreiten.
Dahinter steckt eine Menge Arbeit. Damit alles reibungslos verläuft, muss alles exakt dokumentiert werden. „Und wir überprüfen und recherchieren im Internet, ob die Wünsche altersgemäß sind und die finanzielle Vorgabe nicht übersteigen“, sagt Angelika Uth-Flatow.
Nachhaltig in Erinnerung blieben den zwei Frauen einige besondere Wünsche. So hatte sich ein 14-Jähriger Winterschuhe gewünscht, ein anderes Kind ein Oberbett. Andere wollten mal ins Kino oder sich mit dem Vater zum ersten Mal live ein Fußballspiel von Borussia Mönchengladbach anschauen.
„Die Wünsche sollten gut ausformuliert und schnell nachprüfbar sein, dadurch könnte sich unsere Arbeit etwas erleichtern“, sagen die Damen. Die Pakete können dann von Ende November bis etwa Mitte Dezember in den Sparkassenfilialen oder im Freiwilligen-Zentrum an der Hochstraße 67 in Schiefbahn abgegeben werden.
„Im vergangenen Jahr waren sogar alle Mitarbeiter einer Firma in Willich-Münchheide dabei, die viele Sterne gepflückt hatten“, erinnert sich Brigitte Uebbing. Das ehrenamtliche Team holt die Sachen aus den Filialen ab, hat dann kräftig zu tun. Zumal die Präsente teilweise nicht leicht zu schleppen oder zu transportieren sind.
So waren einmal schwere Hanteln und ein gebrauchter Eishockeyschläger darunter.
Im Dezember ist für das Team Hochkonjunktur. Denn alle Pakete müssen geholt, aufbewahrt, zugeordnet und entweder von den Einrichtungen abgeholt oder dahin gebracht werden. Von daher können Brigitte Uebbing und Angelika Uth-Flatow auch für die Recherchearbeit noch Helfer gebrauchen. Für die neuen Helfer wird es dann noch eine Info-Veranstaltung geben. Interessierte können sich unter Tel. 02154/413270 melden.