Thema im Ausschuss Weihnachtsmarkt in der „Tastphase“
St. Tönis. · (barni) Nie wäre er so wertvoll wie in diesem Jahr: der St. Töniser Weihnachtsmarkt. Er könnte ein Impulsgeber für die von der Corona-Krise gebeutelten Einzelhändler sein, Kundenkontakte wieder aufleben lassen und Umsätze generieren.
Bürgermeister Thomas Goßen zeigte sich im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing aber pessimistisch. Die entscheidende Frage in diesem Zusammenhang: Wird es in diesem Jahr überhaupt Weihnachtsmärkte in der gewohnten Form geben? Goßen erklärte: „Wir sind in der Tast- und Fühlphase.“ In circa vier Wochen werde man wissen, wohin die Reise
gehe.
Dass man bei Temperaturen um 30 Grad über einen Weihnachtsmarkt spricht, ist so ungewöhnlich wie vieles in diesem von der Corona-Krise dominierten Jahr. Normalerweise kommt das Thema nämlich schon im Frühjahr auf die Tagesordnung des Fachausschusses. Die Verunsicherung im Rathaus ist groß, nicht zuletzt vor dem Hintergrund zuletzt wieder steigender Zahlen von Neuinfektionen.
„Sind jetzt schon Kosten entstanden?“, wollte Christian Rütten (CDU) wissen. Was ihn noch interessierte: „Wann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem man nicht mehr kostenfrei herauskommt?“ „Das ist eine spannende Frage“, erklärte der Bürgermeister. Für ihn wäre dieser Zeitpunkt im September gekommen, sagte er.
Im vergangenen Jahr war ein neues Konzept entwickelt worden, das jetzt erneut umgesetzt werden soll. Zur Neuausrichtung des Weihnachtsmarktes gehört, dass er weniger kommerziell ist, dass das Lokale beziehungsweise das Regionale in den Vordergrund gerückt werde und Familien sich stärker angesprochen fühlen sollen. Der Haken an der Sache: Die auswärtigen, kommerziellen Händler bringen Standgebühren im Gegensatz zu den jetzt favorisierten nichtkommerziellen Ausstellern und
Vereinen.
Wenn es in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt in St. Tönis gibt, soll er im Vergleich zum Vorjahr geringfügig auf maximal 28 Stände wachsen. Die dezentralen Musik-Acts sollen weiter ausgebaut werden, der Standort Seulenhof würde gestärkt. Die Verwaltung schätzt die Kosten unterm Strich auf 18 500 Euro.