Wenige Wannen, aber viele Zuschauer

Die Katholische Landjugend Anrath lockte zum 29. Mal zum Badewannenrennen an die Niers. Dabei wurden nur sieben Wannen zu Wasser gelassen.

Foto: Kurt Lübke

Anrath/Viersen. Beim 29. Badewannenrennen der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Anrath waren am Sonntag nur sieben Wannen auf der Niers unterwegs — das dürfte ein neuer Tiefststand gewesen sein. Die Stimmung war trotzdem gut, zumal es einen Grund gab für diese geringere Resonanz: Die Weizenernte läuft auf vollen Touren, da müssen bei einigen Landwirten Spiel und Spaß hintenanstehen.

Schnellste Wanne war das Modell der Rheinischen Landjugend (RLJ) Süchteln, gefolgt von der Wanne der KLJB Kempen. Auf Platz drei kam die Wanne der KLJB aus Breyell-Schaag.

Vieles war so wie in den vergangenen Jahren, es gab aber auch Neues zu entdecken: So kreiste erstmals eine Drohne über der Niers, machte Fotos von dem Spektakel aus der Vogelperspektive.

Natürlich fielen am Sonntag auch viele Besucher ins erfrischende Nass — fast immer geschah dies jedoch nicht ganz freiwillig.

Laura Schmitz, Vorsitzende der Landjugend Anrath, freute sich: „Es ist toll, dass der Niersverband extra für dieses Event die Uferböschungen gemäht hat.“ Und nach einigen Jahren Pause gab es erstmals wieder eine Cocktailbar mit Klassikern wie „Cuba Libre“ und „Sex on the Beach“. Am Fritten-Stand war die Schlange der Wartenden eindeutig am längsten.

Es ging wie immer los mit dem Rennen über 150 Meter mit dem Strom. Der zweite Durchgang folgte: Diesmal galt es, 100 Meter gegen den Strom zurückzulegen. Später gab es noch ein Rennen mit verbundenen Augen und zum krönenden Abschluss das Chaos-Rennen, bei dem dann wirklich kein Auge trocken bleiben sollte. Die Einzelergebnisse wurden zum ersten Mal über zwei große Tafeln kommuniziert.

Die Katholische Landjugendbewegung Süchteln nahm mit einer Wanne mit Kettenantrieb wie bei einem Fahrrad teil. Die Willicher Jugendfeuerwehr ging mit einer sehr kompakten Wanne in Knallrot an den Start und ein Freundeskreis hatte sich eine Art „Costa Concordia“ gebastelt — das große Segel hatte dabei allerdings nicht wirklich eine Funktion.

Christian Terkatz, an den gelben Schwimmflügeln zu erkennen, und Alexander Manns führten durch das Programm. „Schön die Äuglein zumachen“, mahnte Terkatz, als das sogenannte Blindenrennen begann und sah, dass sich längst nicht alle niederrheinischen Wannen-Kapitäne daran hielten. Die Zuschauer — ihre Zahl war im Gegensatz zur Zahl der Wannen unverändert hoch — sahen so witzige Gefährte wie die Wanne der Katholischen Landjugendbewegung Waldniel — sie sah aus wie ein schwimmender, riesiger Bierkasten. Er war allerdings auf einer kaum sichtbaren Wanne montiert, womit die Spielregeln als eingehalten gelten konnten.