Sanierungsbedürftige Friedhöfe in Willich Auch auf dem Neersener Friedhof steht das Wasser
Neersen · Schlamm und Pfützen auf den Friedhofswegen machen es Angehörigen schwer bis unmöglich, die Gräber zu besuchen.
Viel Kritik gab es zuletzt an den schlimmen Zuständen auf dem Friedhof in Alt-Willich (die WZ berichtete), wo gerade in den Tagen nach Regenfällen die Friedhofswege voller Pfützen und Schlamm sind und es Angehörigen schwer bis unmöglich machen, die Gräber zu besuchen – gerade, wenn sie auf Rollatoren oder Rollstühle angewiesen sind.
Ähnliches weiß auch Ulrike Verhalen vom Friedhof in Neersen zu berichten. Am Freitagmorgen wollte sie dort anlässlich des 23. Todestags ihres Vaters dessen Grab besuchen und seiner gedenken und musste sich einmal mehr durch den Matsch ans Ende des Weges vorkämpfen. Kein Einzelfall, wie sie erzählt: „Auf dem Weg zum Grab meines Vaters muss ich auch oft Slalom laufen“, sagt sie. Die Wege stünden an ganz normalen Regentagen mehrere Zentimeter unter Wasser, sodass sie teilweise „Slalom laufen“ oder über andere Gräber drübersteigen müsse. Auch sonst seien die Wege häufig matschig, „man muss aufpassen, dass man nicht ausrutscht“, sagt die 68-Jährige, „die Schuhe sehen jedes Mal dementsprechend aus.“
Aber auch allgemein bemängelt Ulrike Verhalen den Zustand des Friedhofs. Schon vor eineinhalb Jahren habe sie die Verwaltung darauf hingewiesen, dass die bordsteinartige Steinbegrenzung zwischen dem Grab ihres Vaters zum Nachbargrab abgesackt sei und begradigt werden müsste. Der Mulch werde vom Regen schon über diese nun nicht mehr vorhandene Abgrenzung gespült. Man kümmere sich drum, hieß es. Passiert sei seitdem nichts. „Schön ist es hier auf dem Friedhof nicht gerade“, sagt Verhalen.
Zuletzt gab es im Sommer wie auf dem Friedhof in Alt-Willich mit der Politik eine Begehung. Die verspricht, die Baustelle Friedhöfe in Willich anzugehen. Zuletzt wurde von allen Fraktionen unter anderem der „Masterplan Friedhöfe“ verabschiedet, mit dem der Zustand der Friedhöfe im Stadtgebiet unter die Lupe genommen und festgestellt werden soll, wo der größte Sanierungsbedarf herrscht. Dafür wurde im Haushalt 2022 ein Investitionsposten von 70 000 Euro festgelegt. Das Regenwasser auf den Wegen versickert deshalb so schlecht, weil die grobkörnige Asche von Fahrzeugen über die Jahre plattgefahren wurde, und die feine verdichtete Asche das Wasser nur schlecht durchlässt. Die Wege seien aus Kostengründen über Jahre hinweg nicht erneuert worden, heißt es von den Gemeinschaftsbetrieben.