Serie von Tier-Tötungen Bereits der vierte verbrannte Igel

Willich · Nachdem die Serie in den vergangenen Jahren nachgelassen hatte, nimmt die Zahl der Fälle in diesem Jahr wieder zu.

Dieser getötete Igel wurde 2017 in einer Mülltonne in Willich gefunden. 

Foto: Polizei

. „Es gibt keine Tatverdächtigen im Moment, wir sind auf Hinweise angewiesen“, fasst Polizeisprecherin Antje Heymanns den aktuellen Ermittlungsstand zusammen. Am Montag war erneut ein verbrannter Igel in Willich aufgefunden worden. Gegen 9 Uhr meldete eine Passantin den grausigen Fund auf dem Willicher Schützenplatz. Das tote Tier lag vor einer Parkbank auf dem Boden.

Es ist bereits der vierte getötete Igel, der der Polizei in diesem Jahr gemeldet wurde. Was natürlich nicht bedeutet, dass es nicht vielleicht sogar noch mehr Fälle gibt. Begonnen hatte die Serie bereits vor sieben Jahren. 2013 wurden insgesamt 15 verbrannte Igel in Willich gemeldet, so Heymanns. Danach wurde es zunächst ruhiger: 2015 wurden wieder drei tote Igel entdeckt, dann fünf im Jahr 2017, drei waren es 2018 und im vergangenen Sommer sogar nur einer. Es schien, als werde es ruhiger, so die Polizeisprecherin.

Der Täter ist vom
bekannten Muster abgewichen

Nun sind es in diesem Sommer bereits wieder vier tote Tiere. Der erste Igel wurde am 25. Mai in einem Papierkorb am Bonnenring entdeckt. „Verbrannt in einer Plastiktüte“, so Heymanns. Das sei das klassische Muster – wohl, damit die Tiere nicht flüchten können. Am 22. Juli dann der nächste Fund. Hier sei der Täter, so es denn derselbe war, von seinem bekannten Muster abgewichen: Die zwei Igel wurden zwar in einer Plastiktüte, allerdings ertrunken in einem Teich aufgefunden. Ein Grund könnte sein, dass der Täter gestört wurde und sich der Tiere schnell entledigen wollte. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum bereits wenige Tage später ein weiterer Igel zu Tode gequält wurde.

Bei der ersten Serie von 2013 waren einige Personen ins Visier der Polizei geraten und befragt worden. Diese habe man heute auch grundsätzlich im Visier, so Heymann: „So etwas vergessen wir natürlich nicht.“ Tatverdächtig sei aber derzeit niemand.

Bürger sollen auf Tierschreie
in Grünanlagen achten

Damals waren bereits zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Und auch diesmal hofft die Polizei auf aufmerksame Bürger, die der Polizei Auffälligkeiten melden. „Wenn sich Personen zum Beispiel abends oder nachts länger in Grünanlagen rumtreiben, würden wir uns über einen Anruf freuen“, sagt Antje Heymanns.

Melden solle man sich in jedem Fall auch, wenn man aus Grünanlagen Tierschreie hört. „Wir haben uns schlau gemacht und die Igel sollen sehr laut schreien, wenn ihnen etwas angetan wird“, sagt Heymanns. Unter normalen Umständen müsse man die Polizei natürlich nicht mit jedem Katzengejammer behelligen, aber angesichts dieser Serie von Igeltötungen, sollen die Menschen lieber einmal zu viel als zu wenig anrufen.