Neersen 50 Jahre Willicher Geschichte in 90 Minuten spannend erzählt
Neersen. · Die Stadt Willich besteht 50 Jahre. Archivar Udo Holzenthal berichtetet über wichtige und außergewöhnliche Ereignisse der Stadtgeschichte.
Aufgrund der Corona-Krise mussten in Willich zwar viele Veranstaltungen abgesagt werden, dennoch organisierte das Kulturteam der Stadt den Kultursommer Willich, ein Programm mit elf bunt gemischten Veranstaltungen, die unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln stattfinden. Darunter war auch der Vortrag „50 Jahre Willich in 90 Minuten“ am Samstagnachmitttag im Schloss Neersen.
Angefangen im Jahre 1970 mit Hans Lamers, dem ersten Bürgermeister der neugegründeten Stadt Willich, über die Einweihung des Fernmeldeturms, die Entwicklung des Stadtwappens und die Gründung der Willicher Tafel: In etwas mehr als 90 Minuten führte Stadtarchivar Udo Holzenthal (Foto: Kaiser) durch die wichtigsten Stationen der Willicher Geschichte und ließ mit witzigen Anekdoten die Zuhörer in Erinnerung schwelgen. Darunter war so manche Überraschung: In Wekeln hat es zum Beispiel um 1980 Motorradrennen gegeben, „das war damals eine Attraktion für die Willicher“, so Holzenthal. „In den letzten 50 Jahren hat sich das gesellschaftliche Leben der Stadt sehr verändert“, meinte er. In seinem Schnelldurchlauf ging es um beliebte Gaststätten, Bahnhöfe, die verschiedenen Bürgermeister, um Künstler und deren Skulpturen, Schicksalsschläge und Erfolge, die Gründung neuer Vereine oder um Neubauten in den vergangenen 50 Jahren.
Die Zuhörer wurden immer wieder ins Staunen versetzt. Kaum einer wusste, dass Willich 1999 seine erste Homepage erhielt, 2000 das erste Windrad in der Stadt gebaut wurde oder 2002 sogar der zweite Golfplatz der Stadt entstand.
Sportlich, künstlerisch und musikalisch hatte Willich damals wie heute viel zu bieten. Vereine und Chöre wurden gegründet, Sportplätze und Schwimmbäder gebaut, Wettbewerbe organisiert und Theaterstücke aufgeführt. 1980 wurde das Schloss Neersen fertig renoviert. Vier Jahre später gab es dort die ersten Schlossfestspiele, die bis heute sehr beliebt sind. Die Stadtteile Anrath, Neersen, Schiefbahn und Willich teilen eine Geschichte, die eine sonderbare Entwicklung nahm. „Damals konnte man sich gegenseitig kaum leiden. Heute ist vieles geschafft worden, auf das wir stolz sein können“, so Holzenthal. Das Autokino, das in diesem Jahr kurzfristig eingerichtet wurde, sei etwa der beste Beweis dafür, dass man in der Krise in Willich näher zusammengerückt ist.