Ehejubiläum in Willich Ein Leben lang füreinander da
Willich. · Zu den wenigen Gästen von Gerda und Manfred Schweden gehörte der stellvertretende Bürgermeister Dietmar Winkels. Er brachte zum Jubiläum eine Urkunde mit.
(barni) Manfred Schweden und seine Frau Gerda haben jetzt in ihrem Haus an der Fischelner Straße in Willich in kleinstem Kreise ihre Goldhochzeit gefeiert. Und das lag nicht nur an der Corona-Pandemie, sondern vor allem an der höchst überschaubaren Verwandtschaft: Manfred Schweden wurde zwar als eines von neun Kindern geboren, und Ehefrau Gerda wuchs mit sechs Geschwistern auf, aber das Goldhochzeitspaar hat selbst keine Kinder. Zu ihren Gästen gehörte der stellvertretende Bürgermeister Dietmar Winkels, er brachte zum Jubiläum eine Urkunde mit.
Der Jubilar ist 79 Jahre alt. Er wuchs in schweren Zeiten auf, verdiente nach der Schule schnell Geld, arbeitete unter anderem bei einem Dachdecker und bei der Hannen-Brauerei. Als junger Mann half er in der Landwirtschaft aus. Mit seinem Pferdewagen nahm er hin und wieder Willicher Mädels mit, unter anderem auch seine spätere Ehefrau Gerda, geborene Hanovsek. Sie hat ebenfalls nie woanders gewohnt als in Willich.
Ein bescheidendes Leben
ohne aufwendige Urlaubsreisen
Die Jubilarin ist 73 Jahre alt. Früher war sie viele Jahre in zwei Willicher Reinigungsbetrieben beschäftigt. Kennengelernt hatte sich das Paar in Alt-Willich. Aufgrund der damaligen Wohnungsnot blieben sie nach der Hochzeit zunächst vier Jahre in ihren jeweiligen Elternhäusern wohnen. Manfred und Gerda Schweden haben ein bescheidenes Leben geführt, ohne aufwendige Urlaubsreisen und anderen Luxus. Aber die beiden haben sich und können sich aufeinander verlassen, berichten sie. So war es für den Jubilar eine Selbstverständlichkeit, alles in seiner Macht stehende zu tun, als seine Frau vor vier Jahren einen Schlaganfall erlitt. Kurzerhand wurde ein Pflegebett im Wohnzimmer aufgestellt und ein Pflegedienst beauftragt. Aus dem Haus kommt Gerda Schweden nur noch sehr selten.
Manfred Schweden hat vor 50 Jahren nicht nur geheiratet, er schloss sich vor fünf Jahrzehnten auch dem Schützenzug „Fidele Jonges“ an. Seit drei Jahren marschiert er nicht mehr mit, um seine kranke Frau nicht vernachlässigen zu
müssen.