Willich: Ein Zuhause für Willicher Tiere

Tierschutz: Verein ist noch auf der Suche nach Mitstreitern.

Willich. "Ich brauch’ jemanden für Moritz, er fängt an, unsauber zu werden. Ich will ihn nicht ins Tierheim bringen - er ist ein ganz Lieber." Nadine Joosten, Vorsitzende des Vereins "Tierschutz für Willich", warb im Rewe-Markt für Pflegestellen.

Nicht nur der schwarze Kater Moritz braucht eine. Darüber hinaus gab es Tipps zur Tierhaltung - und auch ein Schokoladenosterei. Zwei Hunde, drei Frettchen und zehn Katzen sind derzeit unter anderem zu vermitteln. Gesucht werden außerdem immer Dauerpflegestellen für alte Tiere, die nicht mehr vermittelt werden können. "Katzenjammer muss nicht sein", war da auf einem Plakat zu lesen.

Gleich nebenan dann Fotos, die einem den Appetit auf den Osterbraten hätten rauben können: Ein Fundkater - geschoren, geschunden und schließlich gestorben. "Herrenlos Tiere sind nicht nur in Süd- und Osteuropa ein Problem", klärten Nadine Joosten und ihre Mitstreiterinnen auf. Viele trugen das grüne T-Shirt mit dem neuen Vereinsmaskottchen "Miwau", einer Mischung zwischen Hund und Katze.

Osterhasen haben die Tierschützer zwar nicht im Angebot, wohl aber vier Kaninchen. Außerdem Katzen und Hunde, die mit Foto angepriesen wurden. Da war zum Beispiel der kleine Terrier Sam, ein "lieber älterer Herr" oder der Mischlingshund Charly. Auch Mira und Mikesch, zwei bildschöne Tigerkatzen, träumen von einem neuen Zuhause. Moritz hat zwar eine Bleibe, ist aber trotzdem todunglücklich: Er darf dort die Wohnung nicht verlassen, würde aber liebend gerne sein "Revier" erkunden. Katzendame Lea dagegen ist eine reine Wohnungskatze - und sucht ebenfalls ein neues Zuhause.

Nadine Joosten warnte Tierfreunde vor Katzenfängern: Wenn Plastikkörbe oder -behälter an alle Haushalte verteilt werden für Schuh- oder Kleidersammlungen, ist höchste Alarmstufe angesagt: Tiere im Haus lassen! Eigentlich werden nämlich Katzen "eingesammelt", ein Lockstoff an den Sammelbehältern soll aus wilden Stubentigern willenlose Wesen machen.

Der Verein "Tierschutz für Willich", der in Anrath eine Geschäftsstelle unterhält und herrenlose Tiere füttert, braucht ständig Geld. In diesem Sinne hat man eine Idee umgesetzt: Als Alternative zur Unterbringung der Haustiere im Heim während der Urlaubszeit, kümmern sich die Mitglieder des Vereins vor Ort um die Vierbeiner, aber auch um Nager, Vögel und Fische. Bei der Gelegenheit entleeren sie den Briefkasten und ziehen die Rolläden hoch und abends wieder runter. Dieser Service kostet 6,50 Euro am Tag.