Willich: Firma Gapcon zielt auf Wachstum

Die Firma Gapcon will weiter wachsen. Das Fundament dazu wird in Willich gelegt.

Willich. Nein, seinen Optimismus hat Wolfgang Wiertz nicht verloren: "Die Zeit ist nicht einfach, der Markt ist aber auch nicht so katastrophal eingebrochen, wie es oft publiziert wird", sagt der Geschäftsführer der Firma Gapcon.

Das junge, 2006 gegründete Unternehmen hatte im Januar Grundsteinlegung im Stahlwerk Becker. Für 1,6 Millionen Euro baut der Spezialist für Walzen, die in der Papierindustrie gebraucht werden, eine neue Montagehalle - passenderweise an der Walzwerkstraße.

Beim ersten Spatenstich hatte sich Wiertz noch gar nicht vorstellen können, dass Gapcon überhaupt von der Wirtschaftskrise betroffen sein könnte. "Wir besetzen ein Nischengeschäft", betonte er damals selbstbewusst mit Blick auf volle Auftragsbücher.

Mittlerweile beurteilt der Diplom-Ingenieur die Sache etwas vorsichtiger: "Die Anzahl der Aufträge ist leicht rückläufig, seit Anfang des Jahres ist die Zahl der Anfragen aber wieder extrem hoch."

Das Jahr 2009 sei "kaufmännisch abgesichert", für 2010 habe man die ersten Aufträge verbucht (unter anderem aus China), mit einem Rückgang im Vergleich zu diesem Jahr sei dennoch zu rechnen. "Wir werden aber profitabel bleiben", sagt der 47-Jährige mit Nachdruck.

Die Investition an der Walzwerkstraße mitten in der großen Krise hat Wiertz, der die Geschäfte gemeinsam mit Wolfgang Mark führt, noch keine Minute bereut.

"Das ist eine strategische Entscheidung", erläutert er. Bislang ist Gapcon nämlich an zwei angemieteten Standorten beheimatet: Die Produktion sitzt in Siegen, die Verwaltung in Meerbusch-Büderich.

Im Juli wird die neue Montagehalle in Willich eröffnet, die Verwaltung soll an gleicher Stelle 2011 folgen. Für das notwendige Gebäude werden nochmals eine Million Euro in die Hand genommen. "Die Firma erhält damit ein Fundament", so Wiertz.

Diese solide Basis soll für weiteres Wachstum genutzt werden. Bislang hat Gapcon bei einem Umsatz von zehn Millionen Euro (2008) 26 Mitarbeiter.

Am Standort Willich sollen es 50 werden. Was nur funktionieren kann, wenn neue Märkte erschlossen werden. Im härter werdenden Wettbewerb will sich das Unternehmen zum Beispiel in Russland, Südamerika und Asien neue Kunden suchen.

Wiertz ist deshalb viel in der Welt unterwegs. Auch die Produktpalette soll erweitert werden: Die Spezialwalzen von Gapcon können zum Beispiel auch in der Textilindustrie oder Folienherstellung zum Einsatz kommen.

"Wir stellen uns breit auf", sagt der Geschäftsführer. Er ist davon überzeugt, mit diesem Konzept gute Zukunftsaussichten zu haben: "Platz für eine weitere Halle wäre in Willich noch vorhanden..."