Willich: Gesucht wird ein „Kümmerer“ für die Innenstädte
Die CDU hat sich mit der Willicher Stadtentwicklung beschäftigt. Die Ortskerne sollen attraktiver werden.
Willich. Viele Pläne und Ideen hat es in den vergangenen Jahren gegeben, um die Ortskerne von Alt-Willich und Schiefbahn attraktiver zu machen. Die konkreten Ergebnisse blieben allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück. Auf die "Piazza" etwa, die für den Kaiserplatz versprochen war, warten die Willicher bis heute.
Die CDU-Fraktion packt das Thema jetzt erneut an: Über 30 Mitglieder haben rund drei Stunden über die Themen Innenstadtentwicklung und Gewerbeansiedlung debattiert. Am Ende gab es eine Reihe von Grundsatzbeschlüssen, die in den kommenden Woche auf den Weg gebracht werden sollen, wie Fraktionschef Siegfried Kirsch erklärte.
Die Sondersitzung stand unter der Leitung des CDU-Obmanns im Planungsausschuss, Paul Schrömbges. "Uns ging es darum, die wesentlichen Ziele der CDU-Politik in den nächsten fünf Jahren zu definieren", erklärte er. Und betonte, dass es in Sachen Innenstadtentwicklung in Willich erheblichen Nachholbedarf gebe: "Das sehen die meisten Parteien und auch die Bürger so wie wir."
Warum haben bisherige Lösungsansätze, die Innenstädte attraktiver zu machen, nicht funktioniert? Die CDU sieht die Ursache vor allem in fehlender Manpower. "Wir brauchen einen Kümmerer für die Innenstädte, der zum Beispiel die Leerstände kennt und sich um Fördermittel bemüht", sagt Schrömbges.
Auch öffentliche Mittel seien - anders als in Nachbarstädten - bisher zu wenig abgerufen worden, etwa für barrierefreies Wohnen. Es gebe in der Stadt zu viel und falschen Wohnraum. "Innenstadtentwicklung heißt eben nicht nur Einzelhandel", so Schrömbges.
In Kürze will die CDU einen Antrag vorlegen, mit dem die Bündelung von städtischen Aktivitäten für die Stadtzentren angestrebt und die Entwicklung von Einzelmaßnahmen gefördert werden soll. Klar ist aus Sicht der Union dabei: Das städtische Wachstum ist vorbei, ein neues Wekeln werde es nicht geben, wie Ratsherr Johannes Bäumges betonte.
Neue Arbeitsplätze sind aber notwendig. Denn zukünftig "wird eine Stadt nur noch attraktiv für ihre Bewohner sein, wenn sie ausreichend und gute Arbeitsplätze anbietet". Willich ist zwar mit seinen Gewerbegebieten gut aufgestellt, müsse sich aber verstärkt im Wettbewerb mit den benachbarten Großstädten behaupten. Allerdings nicht allein: "Wir brauchen Partner in der Region." Welche Nachbarstädte gemeint sein könnten, lassen die Christdemokraten offen.