Neersen: Kinderzug: „Klein, aber fein“
In Neersen feierten die Jecken an Rosenmontag beim Zug der Kleinsten.
Neersen. "Klein, aber fein": Organisator Jürgen Leipertz machte das Beste aus der Tatsache, dass sich am Montag nur sechs Gruppen am Kinderzug in Neersen beteiligten. Bis zuletzt hoffte er auf Kurzentschlossene, aber der einzige Gast, der sich unerwartet blicken ließ, war die Sonne, die auf die großen und kleinen Narren herabschien.
"Die Torfmöps lassen es krachen, wenn Ritter und Drachen den Schatz bewachen", war am Großwagen der Schiefbahner Karnevalsgesellschaft zu lesen. Die jungen Torfmöps bildeten als Vorgruppe einen Riesendrachen. Mit dem Schatz war die Stadtkasse gemeint, es sollte ein sorgsamer Umgang mit Steuergelder angemahnt werden, damit noch Geld für die kulturtreibenden Vereine übrig bleibt.
"Die Kapeller sind sich für nichts zu schade und machen für euch sogar "ne Knastparade": Die Schützen von Klein Jerusalem traten als Knackis auf, auf den Steckbriefen war unter anderem der Ganove "Schreiner" zu sehen - Pseudonym von Schützenkönig Hans-Reiner Stocks, der wegen "vorsätzlichen Vogelmordes" gesucht wurde.
Ihm und seinen Kumpanen dicht auf den Fersen: die Polizei. Rund 40 Mitglieder der Straßengemeinschaft Am Tanneböschke marschierten als Wichtel mit, unter ihnen etwa 20 "Schlossgeister". Auf ihrem Wagen führten sie in konzentrierter Form ein Stück Idylle mit inklusive Wald und Rotwild.
Der Freundeskreis Neersener Karneval trat als Hippies auf, unter dem Flowerpower-Look trugen sie etliche Pullover. Mit dabei sind auch ehemalige Kinderprinzenpaare wie Leonie und Malte, die im vorigen Jahr für die Jüngsten die Obernarren spielten.
In die Hippiezeit hatten sich auch die Mitglieder des Neersener Unternehmerstammtischs versetzt - Rüschenhemden in grellen Farben beherrschten hier das Bild. Die Familie Grappentin machte zum achten Mal mit - diesmal als Asterix, Obelix und Co..
Alle Wagen und Gruppen zogen am Wagen des Kinderprinzenpaares Kai Luca I. und Miriam I. mit den Ministern Timo und Carolin vorbei. Ihr Wagen reihte sich dann in den bunten Reigen ein. So jung die Besatzung, so alt das Zugfahrzeug: Theo Werths hatte seinen 50 Jahre alten Hanomag zur Verfügung gestellt.
Als sich der Zug gegen 14.11 Uhr am Minoritenplatz in Bewegung setzte, säumten Besucher die Straßen, nicht zuletzt, um Süßigkeiten aufzufangen. Anschließend traf sich das bunte Völkchen im Wahlefeldsaal.