Willich: MBB Systeme – auf Brandschutz spezialisiert

Die Willicher Firma MBB Systeme entwickelt Lösungen, wie man große Gebäude gegen Feuer absichern kann.

Willich. Kaum jemand kennt sie, fast jeder hatte aber schon mit ihr zu tun - zumindest mittelbar. Wir sprechen von der Firma MBB Systeme aus Willich. Die beschäftigt sich mit Brandschutz, entwickelt Lösungen für öffentliche und halböffentliche Gebäude. Wohl die meisten waren schon mal auf Flughäfen unterwegs. Sofern dies in Düsseldorf oder Frankfurt der Fall war, sind sie dann durch Türen und Eingangsbereiche gegangen, die in Willich entwickelt wurden.

Wie viel Entwicklung steckt denn in einer Brandschutztür?, möchte man fragen. Und: Reicht es denn nicht, wenn die bei einem Feuer nicht brennt, vielleicht noch den Rauch abhält und im Notfall trotzdem noch aufgeht? Peter Kirchhausen, MBB-Geschäftsführer schmunzelt, wenn er solche Fragen hört. "Eine Tür ist heutzutage eine Maschine", sagt er. Welche Schließer nimmt man an den Seiten? Wie sieht es mit den Türbändern aus? Welche Schlösser möchte der Kunde haben? Diesen Fragen widmet sich das Unternehmen aus Münchheide und schneidert für seine Kunden individuelle Lösungen. "Wir sind innerhalb des Brandschutzes schon spezialisiert", erklärt der 41-Jährige.

Privatkunden hat die Firma überhaupt nicht. Zumeist entwickelt MBB seine Rohrrahmenprofile für Großkunden wie Flughäfen, die Eon-Zentrale in Essen oder auch für den Neubau der Aachen/Münchener Versicherung in Aachen. Weil in den Gebäuden heutzutage viel Glas verbaut wird, spielen logischerweise auch die ästhetischen Aspekte, das Design, eine wichtige Rolle. Man denke nur an die vielen Fronten im Flughafen Düsseldorf.

"Wenn wir uns um eine Ausschreibung bemühen, wenden wir uns an den Architekten und stellen vor, was wir zu bieten haben", erklärt Kirchhausen. Der Architekt liefert dann Details und geht schließlich mit den möglichen Lösungen zum Bauherren. Bei aufwändigen Bauvorhaben handelt es sich schon mal schnell um Aufträge zwischen 300.000 und 500.000 Euro.

So richtig aufwändig wird’s, wenn eine Tür neu entwickelt wird. Sie wird in der Musterwerkstatt gebaut, dann in einem Prüfstand getestet. Hält sie 30 Minuten stand? Geht sie 200.000 mal auf und zu? Kann man 30 Minuten vor ihr stehen, obwohl’s an der anderen Seite brennt? Das sind Fragen, die in komplizierten Verfahren beantwortet werden.

Und - logisch für den Standort Deutschland - es sind Zertifikate nötig, die von entsprechenden Instituten ausgestellt werden. Das alles ist langwierig und kostenintensiv. Alles in allem kann eine komplette Neuentwicklung sich schon mal über sieben Jahre hinziehen und 500.000 Euro kosten.

MBB entwickelt und verkauft von Willich aus. Produziert wird von Partnerunternehmen. Die ihrerseits das Knowhow aber auch nutzen und z.B. MBB dann ins Boot holen, wenn sie eine Ausschreibung geholt haben. Einer der wichtigsten Partner ist Voest Alpine aus Österreich.