Nabu lädt zur Batnight ein Im Neersener Schlosspark leben sieben Fledermausarten

Willich · Neue Horchboxen haben dem Nabu überraschende Erkenntnisse geliefert. Interessierte können sich mit den Experten zusammen auf eine Spurensuche begeben.

Unter den sieben Arten, die im Neersener Schlosspark zu finden sind, ist auch die Zwergfledermaus (Symbolfoto).

Unter den sieben Arten, die im Neersener Schlosspark zu finden sind, ist auch die Zwergfledermaus (Symbolfoto).

Foto: dpa

(emy) Im Neersener Schlosspark hat die Willicher Ortsgruppe des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) im vergangenen Jahr sogenannte Horchboxen installiert, und die haben überraschende Erkenntnisse geliefert: „Im Schlosspark leben sieben verschiedene Fledermausarten“, berichtet Monica Sandrock von der Nabu-Gruppe. Das Erstaunliche daran ist nicht nur die Artenvielfalt an sich, sondern auch, dass der Nabu bislang davon ausgegangen war, dass dort lediglich zwei Arten zu finden seien – die Zwergfledermaus und die Wasserfledermaus, erläutert Sandrock.

Bislang hatte der Nabu die Tiere mit Detektoren ausfindig gemacht, die die Ultraschallrufe einer Fledermaus auch für Menschen hörbar machen. Diese Töne verändern sich je nach Situation, sagt Nabu-Ortsgruppenleiter Jack Sandrock: „Bei einer Insektenortung klingen die Fledermäuse anders, als wenn sie entspannt umher fliegen.“ Über die Detektoren könne man etwa trockene Töne ausmachen, die knatternd, knackig klingen. Die feuchteren Töne würden sich dagegen wie Tropfen anhören. Die neuen Horchboxen nehmen zwei Tage lang alles in ihrer Umgebung auf, anschließend wird das Material digital ausgewertet. Dabei hätte die Technik eben die Laute der sieben verschiedenen Arten feststellen können, berichtet Monica Sandrock.

Ende August findet
die Batnight des Nabu statt

Ende des Monats steht die jährliche Batnight des Nabu an. Dabei stellen die Fledermaus-Experten der Gruppe, Steffen Fischer und Tim Hornby, die Tiere vor. Beide sind erst seit Kurzem in Willich; Fischer sammelte unter anderem bei Reisen in die USA Erkenntnisse über Fledermäuse und den Bau von Kästen, Hornby zog im vergangenen Jahr nach Willich und leitete zuvor Führungen im Krefelder Zoo. „Beide sind ein großer Glücksfall für uns“, sagt Monica Sandrock.

Die Willicher Batnight ist Teil der Europäischen Fledermausnacht; ein jährlich stattfindendes Ereignis in vielen europäischen Städten und Regionen. Es wird von lokalen Natur- und Artenschutzverbänden organisiert und soll den Menschen heimische Fledermauspopulationen und deren Lebensräume nahebringen. In diesem Jahr ist es der 24./25. August. In Willich findet die Nacht terminbedingt eine Woche später statt, am Freitag, 30. August.

Die Batnight in Willich beginnt mit einer kurzen Power-Point-Präsentation für Erwachsene und Kinder ab dem Grundschulalter. Dabei soll allgemeines Wissen über Fledermäuse vermittelt werden, und die Teilnehmer können Fragen stellen. Die Nabu-Experten zeigen Fledermauskästen und erläutern, wie und wo sie am besten angebracht werden. Anschließend macht sich die Gruppe mit einem Fledermausdetektor auf die Suche nach Fledermäusen im Schlosspark. Die Tiere werden etwa 20 Minuten nach Sonnenuntergang aktiv. Der ist an diesem Tag um 20.25 Uhr. Wenn sie in der Dämmerung fliegen, seien sie am besten zu sehen, erläutert Monica Sandrock. Die Teilnehmer können dafür eine lichtschwache Taschenlampe mitbringen.

Treffpunkt ist um 19.30 Uhr an der Eva-Lorenz-Umweltstation des Nabu im Schlosspark Neersen, Pappelallee 20a neben der Vienhoven-Schule. Je nach Wetterlage kann der anschließende Spaziergang entfallen und durch einen thematischen Film ersetzt werden. Die Veranstaltung ist kostenfrei, dennoch ist eine Anmeldung erforderlich: Telefon 02154 70279 oder E-Mail j-m.sandrock@nabu-krefeld-viersen.de.

(emy)