Hilfswerk aus Vorst reagiert auf schwere humanitäre Krise Action Medeor verstärkt Hilfe für den Sudan
Tönisvorst · Seit mehr als einem Jahr tobt ein Krieg in dem Land.
(emy) Angesichts der anhaltenden schweren humanitären Krise im Sudan verstärkt das Gesundheitshilfswerk Action Medeor mit Sitz in Vorst, seine humanitäre Hilfe für die notleidenden Menschen dort. Eine Hilfslieferung mit lebenswichtigen Medikamenten, medizinischer Ausrüstung und chirurgischem Material ist aktuell bereits im Sudan angekommen, darin enthalten sind unter anderem Schmerzmittel, Antibiotika und Mittel zur Behandlung von Durchfallerkrankungen. Die „Notapotheke der Welt“, wie Action Medeor auch genannt wird, arbeitet mit verschiedenen lokalen und internationalen Partnern zusammen, um die Menschen vor Ort mit dem Nötigsten versorgen. Für die zweite Jahreshälfte plant Action Medeor weitere Hilfslieferungen, die in den Süden und Westen des nordafrikanischen Landes gehen sollen.
Durch den seit mehr als einem Jahr andauernden bewaffneten Konflikt hat sich die Lebenssituation der Menschen im Sudan extrem verschlechtert. „Rund 25 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, das ist fast die Hälfte der Bevölkerung“, berichtet Sid Peruvemba, Vorstandssprecher bei Action Medeor. Fast jeder dritte Mensch im Sudan leide unter akuter Ernährungsunsicherheit. „Und das ohnehin schon fragile Gesundheitssystem wird aktuell durch eine hohe Anzahl von Binnenflüchtlingen und drohende Krankheitsausbrüche in Mitleidenschaft gezogen“, sagt Peruvemba.
Action Medeor plant
eine mobile Klinik in Libyen
Action Medeor unterstützt zusammen mit seinen Partnern verschiedene Einrichtungen im Sudan mit Medikamenten und medizinischem Equipment. „Das reicht vom UN-Flüchtlingshilfswerk bin hin zu einzelnen Krankenhäusern“, berichtet Peruvemba. Selbst im angrenzenden Libyen wird Action Medeor nun aktiv: Das Hilfswerk plant eine mobile Klinik, um sudanesischen Geflüchteten dort zu helfen.
„Im Sudan ereignet sich eine der schwersten humanitären Krisen unserer Zeit. Deshalb prüfen wir nun, wie wir mit verschiedenen Partnern unsere Hilfen für die Menschen im Sudan ausweiten können“, kündigt Peruvemba an. „In welchem Umfang uns dies gelingt, hängt auch von der Spendenbereitschaft der Menschen in Deutschland ab.“