Hilfswerk aus Tönisvorst Action Medeor hat 1,6 Millionen Menschen in Not geholfen
Tönisvorst · Bei der Mitgliederversammlung des Vorster Hilfswerks stand neben den Zahlen des vergangenen Jahres ein Rückblick auf die 60 Jahre seit der Gründung im Vordergrund.
(msc) „Als Action Medeor gegründet wurde, hieß der Bundeskanzler Ludwig Erhard, und das politische Klima war durch das Ziel ‚Wohlstand für alle‘ geprägt“, sagte Action-Medeor-Vorstandssprecher Sid Peruvemba bei der Mitgliederversammlung des Vorster Hilfswerks. „Action Medeor verfolgt dieses Ziel bis heute, für alle Menschen, weltweit. Als zivilgesellschaftlicher Akteur versuchen wir ein Beispiel für weltweite Solidarität zu geben“, so Peruvemba weiter. Genau 60 Jahre ist es her, und diesen runden Geburtstag nahm man bei der Mitgliederversammlung zum Anlass, einen Blick auf die Anfänge und die Entwicklung des Hilfswerks zu werfen.
Action Medeor, die „Notapotheke der Welt“, wurde 1964 als reines Medikamentenhilfswerk gegründet. Inzwischen ist das Hilfswerk vielseitig aufgestellt, die Medikamentenhilfe nur noch ein Standbein von vielen. Hinzugekommen sind Programme der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit, außerdem die weltweite Aus- und Fortbildung von Pharmazeuten und Medizintechnikern, zum Beispiel in Tansania und Malawi, wo Action Medeor weitere Standorte hat. Das schlägt sich auch in den Zahlen nieder, die bei der Mitgliederversammlung vorgelegt wurden.
Der Jahresbericht 2023 weist aus, dass Action Medeor allein mit seinen Programmen der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit rund 1,6 Millionen in Not geratenen Menschen unmittelbar helfen konnte. Indirekt profitierten rund 6,5 Millionen Menschen in 26 Ländern von der Unterstützung aus Tönisvorst. Geleistet wurde diese Hilfe mit rund 130 Mitarbeitenden weltweit, davon 86 in Deutschland, unterstützt von 65 Ehrenamtlichen.
Siegfried Thomaßen, Präsident von Action Medeor, richtete seinen Blick auf das Jahr 2023. Die Erdbeben in der Türkei, Syrien, Marokko und Afghanistan seien hier ebenso zu nennen wie die Überschwemmungen in Libyen, Kongo und Tansania sowie der anhaltende Krieg in der Ukraine. „Wir haben unter diesen Umständen einmal mehr die Leistungsfähigkeit unseres Hilfswerks unter Beweis gestellt – und wir haben strategische Weichen für die Zukunft gestellt“, betonte Thomaßen. Er verwies darauf, dass der frühere Vorstand Christoph Bonsmann nun das Amt des „General Director Africa“ übernommen habe und man die Standorte in Tansania und Malawi in Zukunft deutlich stärken werde. Gleichzeitig habe man das Leitungsteam neu aufgestellt. „Wir sind froh, dass wir Angela Zeithammer und Kerstin Steuler in den erweiterten Vorstand berufen konnten und der Verein weiterhin von Sid Peruvemba als Vorstandssprecher vertreten wird“, sagte Thomaßen.