Jugendhilfe in Willich Familiengrundschulzentrum erfolgreich gestartet

Willich · Das Familiengrundschulzentrum Willich nimmt vor allem Kinder auf, die mit schwierigen Ausgangssituationen zu kämpfen haben. Im Jugendhilfeausschuss stellten die Verantwortlichen das sei 2021 laufende Projekt jetzt vor.

Auch Zirkusprojekte gehören zum Repertoire des Familiengrundschulzentrums am Mühlenfeld.

Foto: Norbert Prümen

(djm) Ein solches Projekt in Zeiten des Corona-Lockdowns 2021 erfolgreich zu starten und bis heute zu etablieren, ist eine Leistung: Im Jugendhilfeausschuss berichtete der Caritasverband für die Region Kempen-Viersen über die Arbeit in den „präventiven Netzwerken“ für Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene. Ein Fokus lag auf dem im Jahr 2021 entstandenen „Familiengrundschulzentrum“ (FGSZ) an der Grundschule im Mühlenfeld, dem ersten in Willich. Es ist mit Hilfe des Förderprojektes „Kinderstark NRW“ entstanden. Das FGSZ wurde im Jugendhilfehausschuss von Projektkoordinatorin Petra Juntermanns-Leusch (Caritas-Verband) und Schulleiterin Elke Husmann-Zich vorgestellt. Die Projektkoordinatorin erläuterte die Struktur an der Grundschule: Es sind 200 Kinder aus 15 Nationen in neun Klassen. 30 Prozent der Familien haben einen besonderen Unterstützungsbedarf, 40 Prozent der Familien einen Migrationshintergrund, zum Teil mit Sprachbarrieren. Auf dem Schulsozialindex NRW rangiert die Schule auf Typ 4 (Typ 1 = niedrigste Belastung; Typ 9 = höchste Belastung), alle anderen Willicher Grundschulen auf 1 oder 2. Das Projekt an der Grundschule Mühlenfeld wird mit 25 000 Euro jährlich vom LVR gefördert, hinzu kommen 6250 Euro Kosten für die Kommune. Kooperationspartner sind unter anderem der Kinderschutzbund, Familienzentren, das Jugendamt, Sportvereine, der Rotary Club oder die Erziehungsberatungsstelle der Stadt Willich.

Um die Chancengleichheit für die Kinder herzustellen, werden Projekte zur Familienbildung, Gesundheit, Beratung, Begegnung und Fortbildung „kostenlos, wohnortnah und interkulturell“ angeboten. Das FGSZ soll „Anlaufstellen im Sozialraum schaffen, um Menschen niederschwellig und frühzeitig zu erreichen, Familien nachhaltig unterstützen […] und die Basis für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit legen“, so die Referentinnen.

Entstanden sind mittlerweile Eltern-Kind-Aktivitäten (Konzerte, Kochen), pädagische Elternveranstaltungen, Kulturangebote, Mitarbeiter-Angebote und zwei durchgängige AG-Angebote (Selbstbehauptung, Garten). Außerdem wurden vier Ferien-Akademien und bisher vier Schwimmkurse, die sehr stark nachgefragt sind, angeboten.

Für die Zukunft möchten die Verantwortlichen die Übergangsgestaltung zu weiterführenden Schulen in den Blick nehmen, die Eltern-Mitarbeit stärken, Beratungsangebote ausbauen und sich weiter in den Sozialraum öffnen – vorausgesetzt ist eine erneute Förderung durch das Land. „Wir sind gut vernetzt und wollen weiter wachsen“, so Elke Husmann-Zich. Die Ausschussmitglieder nahmen alle Berichte „mit Dank für die geleistete Arbeit“ zur Kenntnis.

(djm)