Tag der offenen Tür Eva-Lorenz-Umweltstation begeistert mit Igeln und Fledermäusen
Neersen · Mit einem bunten Programm begeisterte der Tag der offenen Tür der Eva-Lorenz-Station die Besucher. In Neersen stand Wissensvermittlung mit Spaßfaktor im Mittelpunkt.
(tre) Als Manuela Cleven einen kleinen Leinenbeutel unter ihrem T-Shirt herauszieht und vorsichtig öffnet, geht ein allgemeines „Ohh“ durch die Reihen der Besucher, die um sie herumstehen. In ihrer Hand hält sie eine winzige Zwergfledermaus. „Das ist Bentley. So ein kleiner Junge braucht einen großen Namen“, sagt sie lächelnd. Dann wird die Mitarbeiterin der Casa dei Riccio, dem Haus der Igel aus Krefeld, wieder ernst.
Diese Mini-Fledermaus sowie eine zweite namens Alfonso, die sich, ob der Körperwärme, in einem weiteren Leinebeutel unter ihrem T-Shirt befindet, gilt es mit Mehlwürmern zu füttern. Alle zwei Stunden müssen die beiden Zwergfledermäuse, die von Bürgern gefunden wurden, versorgt werden. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf Igeln, aber wir erhalten auch viele Hilferufe zu Fledermäusen, so dass ich die Ausbildung dazu in der Natur und Umweltakademie in Recklinghausen ebenfalls gemacht habe“, erklärt Cleven.
Mähroboter und Freischneider sind eine Gefahr für Igel
Als die gefütterten Fledermäuse wieder gut unter dem Shirt verstaut sind, geht es zurück zu den Igeln. Cleven hat Igelhäuser und –futterstationen dabei und erklärt anhand von Bildern, die verletzte Igel zeigen, wie gefährlich Mähroboter oder Freischneider für die Tiere sind. „80 Prozent der Verletzungen, die wir bei Igeln behandeln, sind Schnittverletzungen durch solche Geräte“, berichtet sie. Der Besuch der Igelstation ist einer der vielen Programmpunkte beim Tag der offenen Tür der Eva-Lorenz-Umweltstation. Neben Igeln und Fledermäusen erfahren die Besucher Wissenswertens über Kiebitze, lernen das Wassersystem im Schlosspark Neersen kennen, werden zum Fair Trade Memory eingeladen und können Nisthilfen und Futterstationen kaufen. Biberbotschafter Markus Heines referiert über den Biber, wobei er ein ausgestopftes Exemplar als auch Stämme und Äste mit Fraßspuren der Tiere im Gepäck hat. „Wir haben im Kreis Viersen knapp 70 Reviere. Mehr können es nicht werden, da Biber ihre Reviere verteidigen und für mehr gar kein Platz vorhanden ist“, erklärt Heines.
Dann wird es im Erlebnisgarten richtig feierlich. „Wir möchten Udo Holzenthal unseren herzlichen Dank aussprechen“, sagt Jack Sandrock vom Nabu Ortsverband Willich. Der Willicher Stadtarchivar spendete die gesamte Gage in Höhe von 1575 Euro aus seinem Programm „Satirischer Rückblick“ an die Umweltstation. „Hier wird seit Jahren eine fantastische Arbeit geleistet und das möchte ich gerne unterstützen“, betont Holzenthal, als er ein Dankeschön in Form einer Eichhörnchenfutterstation und einem Glas Holundergelee samt hausgemachter Naschereien überreicht bekommt. Der schwarze Holunder ist dabei die Heilpflanze des Jahres und erhält bei den ebenfalls angebotenen Gartenführungen besondere Aufmerksamkeit.