Willich: Notfall - Skatbruder kippte um

Einen Erste-Hilfe-Kurs macht man einmal im Leben – oder? Warum es sich lohnt, das alte Wissen aufzufrischen, lesen Sie hier.

Willich. Ein letzter Griff in den Schrank und André Martini holt einen großen Koffer heraus. "Da ist Anne drin, sie darf auf gar keinen Fall fehlen", lacht der Rettungsassistent und Übungsleiter der Malteser Willich. Er öffnet den Koffer und holt die lebensgroße Gummipuppe, die in einem Jogginganzug steckt, hervor. Doch bis zum Einsatz von Anne dauert es noch ein bisschen. Daher platziert Martini sie zunächst auf einem Stuhl.

Ein aufmerksamer Blick durch den Schulungsraum, die orangen Matten liegen an Ort und Stelle und die Verbandsmaterialpäckchen stapeln sich auf dem Tisch. Alles ist vorbereitet, jetzt fehlen nur noch die Teilnehmer. Die trudeln langsam auf den Fellerhöfen 1 in Willich ein. Für vier Frauen und einen Mann ist es ein wichtiger Abend. Alle fünf besuchen das Erste-Hilfe-Training der Malteser. Das findet in regelmäßigen Abständen in den Malteser Räumlichkeiten auf den Fellerhöfen statt und dient der Auffrischung der Ersten-Hilfe-Kenntnisse.

"Grundwissen muss für diesen Kurs schon da sein", betont Martini, der den Lehrgang von acht Unterrichtstunden, verteilt über zwei Abende, leitet. Für Celina Bausch, selber Ersthelferin bei den Maltesern, gehört der Kurs einmal in Jahr fest zum Programm. "Die Auffrischung ist mehr als nur wichtig", meint die 21-jährige Willicherin.

Ein ganz anderer Grund, seine Kenntnisse aufzufrischen, hat Johannes Heyer in den Kurs geführt. "Wir haben in unserer Stammkneipe Skat gespielt und auf einmal ist einer der Skatbrüder umgefallen. Keiner wusste, was wir machen sollten. Ein anderer Gast hat ihn dann in die stabile Seitenlage gebracht", erinnert sich Heyer. Das Erlebnis hat den Landwirt so geprägt, dass er sich entschloss, einen Auffrischungskurs mitzumachen. "Ich wusste irgendwie nichts mehr und das soll mir nicht noch einmal passieren", sagt der 59-Jährige bestimmt.

Für Marion Niemann dagegen ist es schon der fünfte Wiederholungslehrgang. Sie ist in der DLRG und da gehören Auffrischungen alle zwei Jahre zum festen Bestandteil. "Es ist gut, die Erste Hilfe immer zu wiederholen, damit es im Ernstfall direkt abrufbar ist", urteilt die Willicherin.

Mittlerweile sind alle Teilnehmer vor Ort und es geht los. Ob Atemkontrolle, Blutstillung oder Wundversorgung, alles steht auf dem Wiederholungsprogramm.

Auch Puppe Anne kommt zum Einsatz. Wiederbelebung wird an ihr trainiert. Profimäßig geht Niemann an die Atemspende. Nach kurzer Erklärung zeigt sich, dass Heyer in Sachen Herzdruckmassage doch noch einiges weiß.

Lehrgänge: Die Malteser bietenneben dem Erste-Hilfe-Training auch Erste Hilfe Lehrgänge,Lebensrettende Sofortmaßnahmen für Führerscheinbewerber, Erste Hilfebei Kindernotfällen sowie Frühdefibrillation an.

Schul-Sanis: Dazu kommt der Schulsanitätsdienst an weiterführenden Schulen und das Angebot Abenteuer Helfen für Grundschulen.

Informationen: Mehr Infos gibt es unter www.malteser-kurse.de oder unter der Rufnummer 02154/814800.