Willicher Sportlerehrung sorgt weiter für Diskussionsstoff
Der Stadtsportverband kritisierte das mangelnde Interesse der Vereine. Diese warfen dem Verband wiederum schlechte Planung vor.
Willich. Joachim Broch, Vorsitzender des Stadtsportverbandes (SSV) Willich, war erst einmal stinksauer ob der geringen Beteiligung. Denn nur 26 Delegierte waren zur Jahreshauptversammlung in den Wahlefeldsaal gekommen. „Es ist sehr schade, dass nur sehr wenige Interesse an unserer Arbeit zeigen“, sagte ein enttäuschter Broch, der den Dachverband seit 2010 anführt. Dennoch wurde mehr als zwei Stunden lebhaft diskutiert. Dabei ging es einmal mehr um die Form der künftigen Sportlerehrung.
Enttäuscht war nicht nur Broch über die letzte Sportlerehrung im April an gleicher Stelle, als wieder einmal nur die Goldehrungen vor einer mageren Kulisse stattgefunden hatten. Hinzu kam, dass kurzfristig ein anderer Termin an einem Sonntag gewählt werden musste, wegen einer wichtigen Klausurtagung von Vertretern von Rat und Verwaltung. „Vielen ist diese Veranstaltung zu langweilig, weil meistens immer dieselben oben stehen“, monierten einige Fachwarte. Auch viele der zu Ehrenden waren gar nicht erst gekommen oder waren sofort wieder weg, als sie die Urkunden in den Händen hatten.
Kritisiert wurde, so vom Badminton-Fachwart Björn Hollburg, dass die Ehrungen nicht zeitnah erfolgen: „Viele der Geehrten haben die sportliche Leistung schon ein Jahr vorher erzielt.“
Was tun? Matthias Hänisch, Vorsitzender des Willicher Turnvereins, regte an, solch ein Event in großer Form, also mit den Silber- und Bronzeehrungen, alle zwei bis vier Jahre durchzuführen. Zudem wurde mehr Einflussnahme der Fachwarte gewünscht, mehr Individualität und kein striktes Festhalten an der Leistungspyramide. „Wir werden über eine andere Form jetzt noch einmal mit den Vereinen und im Vorstand reden“, sagte Broch.
Dem Vorstand gehört nicht mehr der langjährige Geschäftsführer Friedrich Krüger an. Er kandidierte nicht mehr, will sich zukünftig stärker für seinen Verein (TV Anrath) engagieren. Seine Aufgabe übernahm der 65-jährige Werner Fleischmann, der vom Judoclub Schiefbahn kommt, dort zwölf Jahre lang der Vorsitzende war. Ein anderer will in einem Jahr Schluss machen: der 69-jährige Helmut Frantzen (Vorsitzender DJK/VfL Willich), der 30 Jahre lang die schwierige Aufgabe der Hallenverteilung exzellent gelöst hatte. Immerhin müssen wöchentlich 1200 Übungseinheiten verteilt werden. Ein Nachfolger wird jetzt gesucht.
Vervollständigt wird der Vorstand jetzt von den neuen Beisitzern Thomas Niehaus und Leandro Montesdeoca; die bisherigen Beisitzer (Hanne Wiegand, Hedy Schinken, Klaus Schwelm, Bernhard Hanusch) machen ebenso weiter wie Kassenwartin Karin Schreiber. Der Dachverband verfügt über ein sehr gutes finanzielles Polster.
Für die Sportabzeichen bleibt Bernhard Hannusch zuständig. Er geht auch mit gutem Beispiel voran: der 79-Jährige will in den nächsten Monaten das 60. Sportabzeichen schaffen.