Windräder mitten im Kehn?
Politik und Stadt wissen offiziell von nichts, aber ein Investor aus Gladbeck bittet zum Informationsabend.
Vorst. Sie sind schon fast landschaftsprägend — es gibt kaum einen Punkt am Niederrhein, von dem aus man keine Windräder sieht. Nun sollen drei riesige Exemplare zwischen St. Tönis und Vorst in die Landschaft gepflanzt werden, ins Kehn. Die Politik weiß noch nichts davon, die Stadtverwaltung ein bisschen.
140 Meter hoch sollen die Kolosse werden, Nabenhöhe versteht sich. An den Propellerflügeln gerechnet, kommen dann noch mal einige Meter dazu. Und das ganz in der Nähe des Gelleshofes.
„Bürgerwindpark“ nennt das Unternehmen, das den Bau der Anlage plant, das gesamte Vorhaben. Und hat auch bereits eine Informationsveranstaltung geplant.
Am kommenden Dienstag, 30. Oktober, hat die Firma SL- Windenergie alle Besitzer von Flächen in dem Gebiet zu einer Informationsveranstaltung ins Restaurant Tafelsilber in Vorst eingeladen. Los geht’s dort um 19.30 Uhr.
Wie gesagt: Eingeladen sind Grundstücksbesitzer, nicht Menschen, die dort vielleicht nur wohnen und deshalb betroffen sind. Ebenfalls nicht mit von der Partie ist die Stadt.
Die hat — konfrontiert mit dem Vorstoß der Firma SL-Windenergie — in einer ersten Stellungnahme erklärt, es gebe am Krefelder Weg bereits eine Vorrangfläche für Windmühlen. Solange keine abgestimmten Pläne vorlägen, werde Tönisvorst keine weiteren Flächen ausweisen.
„Da haben doch nur einige Wenige die Dollarzeichen in den Augen. Die anderen sind dann die Doofen, die darunter leiden.“ Das sagt Herbert von Danwitz, Landschaftsbauer aus Vorst.
Das Kehn sei eines der schönsten Gebiete in der ganzen Stadt. Große Chancen räumt von Danwitz dem Vorhaben nicht ein: „Das ist die Wunschvorstellung eines Investors, der mit seinen Ideen über die Lande zieht.“
Bei SL-Windenergie war am Freitag kein Ansprechpartner zu bekommen.