Wo gibt’s Sportartikel?

Nach wie vor vermissen die St. Töniser Sportsachen in ihrer Innenstadt. Eine Bestandsaufnahme.

Tönisvorst. Es ist ein altes Thema: Was macht der Tönisvorster, wenn er Sportartikel braucht? Wenn er für diesen Einkauf wirklich im Stadtgebiet bleiben will, hat er nur eine Wahl: „Einmal hin, alles drin“: Vom Tischtennis-Schläger bis zum Hometrainer — er muss zu Real an den Hohenhöfen, oder nebenan bei Intersport. Entsprechende Geschäfte gibt es nämlich in den Ortszentren nicht. Auf dieses Thema hatten unsere Leser im Zuge des großen WZ-Einkaufschecks vor exakt einem Jahr immer wieder hingewiesen. Was hat sich in dieser Zeit getan? Unsere Zeitung hakt nach.

Der Misere ist sich Stefan Robben, Vorsitzender des St. Töniser Werberings, durchaus bewusst. Der Chef der Händlergemeinschaft kann sich nur noch vage an die Zeit erinnern, in der es in der City einen Sportladen gab: „Das muss vor über 15 Jahren gewesen sein.“ Robben glaubt auch nicht an eine Verbesserung: „Es ist bei der Sportkleidung und den Sportartikeln ein extrem harter Markt. Nur noch diejenigen haben eine Chance, die ein vielfältiges Sortiment mit großem Platzbedarf anbieten können und das ist auch in den Großstädten meist nur noch in der Peripherie zu finden.“

Die Beobachtungen vor Ort bestärken diesen Eindruck. Petra Greiffenstein ist gerade mit ihrem 15-jährigen Sohn Yannick unterwegs bei Intersport Voswinkel, etwa 200 Meter von Real entfernt. Yannick macht bei der „Kung Fu San Soo“-Akademie von Frank Scheler am St. Töniser Ostring Kampfsport und braucht eine neue Trainingshose.

Das Passende findet Yannick zwar hier nicht, wohl ein paar einfache Sportschuhe. Seine Mutter kennt dieses Problem: „Meist bin ich im Internet unterwegs und bestelle dort.“ Deshalb fände es die St. Töniserin auch gut, wenn es in der City derartige Geschäfte gäbe. Allerdings könnte dort auch nicht alles angeboten werden.

„Es wäre schon ein erster Schritt, wenn es zumindest ein Geschäft für Trainingschuhe oder -anzüge gebe“, sagt eine 64-Jährige, die seit vielen Jahren in der Tönisvorster „Interessengemeinschaft Altensport“ aktiv ist. Und da die Frau keinen Führerschein hat, ist sie auf Busse oder Verwandte angewiesen, die sie zu den Geschäften fahren.

Etwas anders sieht dies Dieter Boomes (47). Der St. Töniser geht hin und wieder ins Fitnessstudio und vermisst kein Sportgeschäft in der Innenstadt: „Ich kaufe dort, wo ich gerade vorbei komme.“

Freizeitsportler Peter Weihrauch (47), der unregelmäßig joggt oder mit dem Rad unterwegs ist, kauft seine Sportklamotten entweder bei Real oder Voswinkel an den Hohenhöfen — oder in Krefeld. „Entscheidend ist für mich die Qualität und der Preis“, sagt er.

Sicher könne ein Sportgeschäft im Ortskern nützlich sein: „Denn Konkurrenz belebt das Geschäft.“ Allerdings glaubt Weihrauch auch nicht, dass dort wirklich eine große Sortimentsvielfalt platziert werden kann.