Corona im Kreis Viersen Corona-Virus bei Polizistinnen bestätigt – Krisenstab tagt

Viersen. · Die Beamtinnen waren bei einer Karnevalssitzung in Kontakt mit einem Infizierten gekommen.

In der Rettungswache an der Gerberstraße trat der Krisenstab des Kreises zusammen.

Foto: Günter Jungmann

Zwei Beamtinnen der Kreispolizei Viersen sind am Samstag positiv auf das Corona-Virus Covid-19 getestet worden. Das teilte die Polizei am Sonntagnachmittag mit.

Die Kreispolizeibehörde habe am Samstagabend in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisgesundheitsamt und dem Krisenstab des Kreises Viersen die ersten vorsorglichen Maßnahmen getroffen, berichtete Polizeisprecher Wolfgang Goertz. Alle Mitarbeiter, die in Kontakt mit den Beamtinnen standen, seien informiert. „Vorsorglich bleiben mehrere Mitarbeiter in häuslicher Isolation.“ Um wie viele Polizisten es sich handelt, dazu machte der Polizeisprecher keine Angaben.

Die beiden Beamtinnen, die bei der Kreispolizei arbeiten, hatten eine Karnevalssitzung in Geilenkirchen besucht und waren dort in Kontakt mit einer erkrankten Person gekommen. Sie zeigen nach Auskunft der Polizei derzeit keine Krankheitssymptome. „Wir nehmen die Lage ernst, aber es besteht derzeit kein Grund zur Besorgnis“, sagte der Abteilungsleiter der Polizei, Manfred Krüchten.

Vom Viersener Kreisgesundheitsamt werden aktuell elf Personen betreut, die von ihren Arbeitgebern – zwei Krankenhäusern in Mönchengladbach – gebeten worden sind, zu Hause zu bleiben, bis geklärt ist, ob sie mit dem Virus infiziert sind. Alle seien darüber informiert, wie sie sich zu verhalten haben und welche Symptome auf eine Infektion hindeuten.

Zu den elf Personen gehören auch drei, die in der vergangenen Woche Kontakt mit einem Covid-19-Kranken hatten. Das bestätigte eine Sprecherin des Kreises. Das Gesundheitsamt des Kreises Viersen erkundige sich täglich nach dem Gesundheitszustand, so die Sprecherin. „In einem Fall konnte eine Infektion bereits ausgeschlossen werden.“

Eine Kampagne der Polizei wurde auf unbestimmte Zeit verschoben

Landrat Andreas Coenen (CDU) wandte sich am Sonntagnachmittag mit einer Videobotschaft an die Bevölkerung. Er betonte: „Die Sicherheit der Bürger im Kreis Viersen ist nach wie vor gewährleistet.“ Eine der beiden betroffenen Polizistinnen arbeitete in der Hauptwache in Viersen, die andere im Verkehrskommissariat in Viersen-Dülken.

Die beiden Krankheitsfälle haben Folgen: Die Polizei wollte eigentlich am Montag den Startschuss einer Kampagne für mehr Sicherheit für Radfahrer geben. Die Kampagne beschäftigt sich mit der Nutzung von Smartphones beim Fahrradfahren und soll sich vorrangig an Jugendliche im Kreis Viersen richten. Die Auftaktveranstaltung, die an der Realschule an der Josefskirche geplant war, wurde jedoch am Sonntag auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben.

„Wir sind darauf vorbereitet, dass hier im Kreis begründete Verdachtsfälle und bestätigte Fälle auftreten“, erklärte Landrat Coenen. „Unter anderem stehen wir in ständigem Kontakt mit Krankenhäusern im Kreis und im Umland sowie der niedergelassenen Ärzteschaft.“ Die Lage werde rund um die Uhr von Mitarbeitern des Krisenstabs beobachtet und analysiert.

Am Sonntag sei die Lage ruhig gewesen. „Ich freue mich, dass bisher alle Menschen, die Kontakt mit Infizierten hatten, so besonnen und verantwortungsvoll reagiert haben“, sagte der Landrat. „Wir wollen weiterhin alles tun, was geboten ist und gleichzeitig die Ruhe bewahren.“

Der Energieversorger NEW kündigte am Sonntag an, dass die Kundencenter „bis auf Weiteres“ geschlossen bleiben. Zunächst hatte die NEW nur die Kundencenter im Kreis Heinsberg geschlossen. Nun ist auch das Kundencenter im Stadthaus Viersen betroffen.