Fußball Derby wird zum großen Wiedersehen

Nach zwei Siegen ist der SC West an der SG Unterrath vorbeigezogen. Beide Teams befinden sich in der unteren Tabellenhälfte.

Martin Wagner umarmt den Torschützen zum 2:1 für den Landesligisten SC West Diyar Turan. Kosei Fujita (Mitte) und Daichi Yamamoto (rechts) kommen ebenfalls zur Gratulation.

Foto: Ralph-Derek Schröder

Im Sommer sorgte eine ganze Reihe von Transfers bei zwei Landesligisten in Düsseldorf für Aufsehen. In Thorsten Pyka, Yassine Khadraoui, Denis Sitter, Kevin Lobato und Milan Senic wechselten gleich fünf Spieler vom Oberliga-Absteiger SC West zur SG Unterrath. Die Wechsel konnte beim SC West damals nicht jeder verstehen. Abteilungsleiter Frank Laurini sagte im Juli im Gespräch: „Es ist schade, dass so viele Spieler zu Vereinen in derselben Liga gehen. Das kann ich nicht so nachvollziehen.“

Am Sonntag (15.30 Uhr) kommt es nun zum großen Wiedersehen. Dann empfangen die Linksrheinischen die SG Unterrath. Für West-Trainer Goran Tomic sind die Transfers vor dem Spiel kein Thema mehr: „Das war vor meiner Zeit. Wir werden uns hauptsächlich auf Fußball konzentrieren und versuchen, da anzuknüpfen, wo wir in den letzten Wochen aufgehört haben“.

SG Unterrath verspielte
Führung im Kreispokal

Auch sportlich verspricht das Spiel Brisanz. Nach zwei Siegen in Folge ist der SC West am vergangenen Wochenende in der Tabelle an der SG Unterrath vorbeigezogen. Beide Teams befinden sich mit sieben Punkten in der unteren Tabellenhälfte. Tomic möchte der Partie aber nicht zu viel Bedeutung schenken. „Für uns ist jedes Spiel wichtig. Mit dem Spiel am Sonntag wird nichts entschieden. Es ist für uns ein Spiel, wie jedes andere auch“, sagt der 46-Jährige und fügt hinzu: „Natürlich ist es aber umso schöner, wenn wir vor unserem heimischen Publikum punkten.“ Einfach wird das für die Linksrheinischen aber nicht. Denn obwohl die SGU in dieser Saison schwächelt, weiß Tomic um die Qualität des Gegners: „Rein von den Namen und dem Kader her müsste Unterrath unter den Top-3 der Liga sein“, so Tomic. Von seinem Team erwartet er einen selbstbewussten Auftritt: „Für uns gibt es keinen Grund, uns zu verstecken. Wir werden unseren Stiefel runterspielen und dann werden wir sehen, was dabei rumkommt.“

Ganz so entspannt, wie sein gegnerischer Kollege klingt Muhammet Isiktas nicht. „Wir müssen sehen, dass wir den Schalter nun schnellstmöglich umlegen und Ergebnisse holen“, sagt der Trainer der SG Unterrath. Isiktas deklariert das Derby zum „Topspiel im Tabellenkeller“. „Ein Umstand, den wir natürlich gerne vermieden hätten.“

Wie fragil das Unterrather Gebilde in der ersten Saisonhälfte noch ist, zeigte sich auch unter der Woche beim Kreispokal-Aus gegen den klassentieferen Bezirksligisten Sparta Bilk, als der Favorit in den letzten 20 Minuten tatsächlich noch eine 3:0-Führung verspielte.

„Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht, hätten auch schon 6:0 führen können“, meinte Isiktas. „Nach dem 1:3 hat der gute Gegner aber Oberwasser bekommen und uns sind die Kräfte ausgegangen.“ Sparta Bilk siegte 4:3.

Ob die SGU-Tanks bis zum Sonntag wieder gefüllt sind, ist die spannende Frage. Personell hat Isiktas aktuell wenig Alternativen. Mit Kevin Lobato und Yassine Khradaoui fehlen auch zwei ehemalige West-Spieler langzeitverletzt. Mit Dennis Sitter setzte ein Dritter im Bunde unter der Woche ebenfalls aus. „Ich hoffe, dass der eine oder andere angeschlagene Spieler bis Sonntag wieder fit ist und wir eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen können.“