Hilfe gegen Coronavirus Leverkusener Unternehmer unterstützt Krisenstadt Wuhan

Leverkusen. · Liuzhao Cai organisiert eine Lieferung mit Hilfsgütern nach China.

Liuzhao Cai hat viele Freunde und Kontakte in der vom Corona-Virus gebeutelten Stadt.

Foto: CRP Antriebstechnik

Die 25-jährige Frau aus dem Chempark ist nicht mit dem Coronavirus infiziert, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Demnach hat die virologische Testung keinen Nachweis auf Corona-Viren ergeben. Die Frau wird noch am Donnerstag aus dem Klinikum entlassen. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut, sie weise keine starken Erkältungssymptome auf, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Die Frau war am Mittwoch mit Symptomen aus der Poly-Klinik des Chemparks durch die Berufsfeuerwehr der Stadt Leverkusen mit einem Infektionstransport ins Klinikum zur Isolation und weiteren Untersuchung gebracht worden.

Unterdessen bereitet sich Liuzhao Cai auf einen besonderen Transport vor. Am Sonntag sollen Schutzausrüstung und Atemmasken im Wert von 6000 Euro in ein Flugzeug verladen werden. Zielort ist die chinesische Stadt Wuhan. Die Acht-Millionen-Metropole in Zentralchina war durch den Ausbruch des Virus weltweit in die Schlagzeilen geraten. Liuzhao Cai hat dort vier Jahre lang gelebt und studiert. Bis heute hat er noch viele Kontakte und Freunde dort. Als der Geschäftsführer des Leverkusener Unternehmens CRB Antriebstechnik von den Vorgängen in seiner früheren Heimat erfuhr und die ersten Bilder sah, war er sofort bereit zu helfen. „Das hat mich tief im Herzen berührt“, sagt der 52-Jährige, der mit seiner Familie in Düsseldorf wohnt und seit 25 Jahren in Deutschland lebt. „An der Universität Wuhan habe ich Deutsch gelernt“, erinnert er sich. Über eine Bekannte nahm er Kontakt zur Universitätsklinik Wuhan auf und hörte nach, woran es fehlte. Die Spende wird über die Leverkusener Firma finanziert.

Cai gibt sich optimistisch angesichts der Lage in Wuhan

Das deutsch-chinesische Unternehmen mit Sitz an der Josefstraße unweit des Innovationsparks in Manfort vertreibt Maschinenteile wie Zahnräder, Drehverbindungen und Walzlager. Es beschäftigt in Leverkusen zwölf Mitarbeiter.

„Flüge nach China waren schwer zu bekommen“, sagt Cai. „Es gab sehr viele Formalitäten, die wir erledigen mussten.“ Nun stehe dem Abflug der Maschine nichts mehr im Wege. Cai weiß, dass die Lage in Wuhan weiter sehr kritisch ist. Doch ist er zuversichtlich, dass die chinesischen Behörden die Situation in den Griff bekommen. 8000 Ärzte aus ganz China seien schließlich in Wuhan zusammengezogen worden. „Ich habe schon zwei Krisen erlebt, Sars und die Finanzkrise“, sagt er: „Optimismus ist mein Lebensmotto.“

In seinem Bekanntenkreis hat Cai viel Zuspruch und Mitgefühl erfahren. Seit sich das Corona-Virus auch in Europa ausbreitet, gab es jedoch auch die ein oder andere negative Reaktion. So seien Besuche in der Firma abgesagt worden. Cai hat jedoch Verständnis dafür, dass Menschen sich schützen wollen. In seiner Firma wurden strenge Hygieneregeln eingeführt, teilweise arbeiten Mitarbeiter von zuhause aus und bleiben den Unternehmensräumen fern.

Örtliche Großunternehmen wie Bayer und Covestro haben Dienstreisen in vom Virus betroffene Regionen gestrichen und organisieren Heimarbeit. „Jede Messe wird aktuell individuell geprüft“, sagt Covestro-Sprecher Sergio De Salve. In vielen Fällen würden die Messen von den Veranstaltern selbst abgesagt. „Die für April angesetzte Chinaplas-Messe in Shanghai zum Beispiel ist verschoben worden.“ bu/cebu