Dogman hilft in Australien Hilfe für Tiere in Australien zehrt an den Kräften

Leverkusen. · Markus Barke von der Dogman Tierhilfe reiste nach Down Under.

Stefan Bröckling (Tiernotruf Düsseldorf, l.) und Marcus Barke (Dogman Tierhilfe) bringen verletzte Tiere in Auffangstationen.

Foto: RP/Tiernotruf Düsseldorf

Die fatalen Buschbrände in Australien bewegen die ganze Welt. Gut zehn Millionen Hektar der tier- und pflanzenreichen Fläche wurden zerstört. Marcus Barke von der Dogman Tierhilfe konnte dem Leiden Down Under nicht länger zusehen – und entschied sich mit Kollegen anderer Tierhilfsorganisationen – zum Beispiel aus Düsseldorf – nach Australien zu reisen. Jetzt berichtet er von seinen Erlebnissen vor Ort.

Als der Anruf des 49-jährigen Leverkuseners aus Australien kommt, geht dort gerade die Sonne unter. Im Hintergrund setzen sich kreischend unzählige Papageien in ihre Schlafbäume. Der Lärm ist durch die Leitung zu hören. Hinter Marcus Barke und seinen Mitstreitern liegt ein langer, arbeitsreicher Tag. Er und sein Team befinden sich in Cooma. Die Stadt liegt im Südwesten des Landes und rund 115 Kilometer südlich der Hauptstadt Canberra.

„Wir sind hier rund 75 Kilometer vom Brandherd entfernt“, erzählt Marcus Barke, der vom Ausmaß der Zerstörung merklich beeindruckt und schockiert ist. So erzählt er, es gebe immer wieder neue Brände, die Natur und Umwelt in Minuten alles nehmen. „Es ist verheerend“, betont der Leverkusener. Vor Ort liefen weiterhin die Hilfseinsätze. „Es ist gewaltig“, bekräftigt Barke noch einmal seine Eindrücke. In den Städten gehe das Leben mittlerweile größtenteils seinen gewohnten Gang – im Outback sehe das völlig anders aus. Hier bangten die Menschen um ihr Hab und Gut, müssten ihre Häuser und Höfe manchmal binnen Minuten verlassen.

Am nächsten Morgen, erzählt er weiter, sei seine Truppe auf dem Hof einer älteren Dame im Einsatz, die eine Tierauffangstation betreibt. Wenngleich auch dort die Flammen zugeschlagen haben – für die Pferde der Australierin kam jede Hilfe zu spät. In diese Notstationen bringen die Helfer gerettete Tiere, bei denen es sich vorrangig um ­Koalas, Kängurus und Wombats handelt. Nachdem ein Suchtrupp Tiere meldet, machen sich die Retter auf den Weg – Tag und Nacht. Das Vorhaben, den Tieren zu helfen, gestaltet sich jedoch oft schwierig. Denn gerade Koalas, sagt Barke, seien sehr empfindliche Tiere. „Sie bekommen schnell Panik“, betont der im Umgang mit Tieren erfahrene Mann. Eines der Tiere vom Baum zu holen, ist deshalb oft zeitaufwendig. Ebenso, die häufig verletzten Tiere in eine der Auffangstationen zu bringen. Oft sind die Helfer bis zu zwei Stunden zu ihrem Zielort unterwegs. In den Stationen werden Koalas, Kängurus und Wombats (andere Tierarten sind kaum zu finden) dann versorgt und – lässt es die Situation zu – wieder ausgewildert.

All die Eindrücke und die anstrengende Arbeit schlauchen die deutschen Helfer, die mit einem kanadischen Team zusammenarbeiten, geistig und körperlich. „Wir funktionieren eigentlich nur noch“, beschreibt Barke seinen Zustand. Und doch ist er sich sicher: „Wir haben wirklich viel bewegen können.“