100 Jahre und noch so schön

Mit einer Licht- und Klanginstallation wird der Geburtstag des Denkmals gefeiert.

Mönchengladbach. Mit einem Spektakel der besonderen Art wurde am Wochenende das 100-jährige Bestehen des Wasserturms an der Viersener Straße begangen. Der im Jugendstil erbaute Turm wurde 1909 in Betrieb genommen und gilt als schönster Wasserturm Deutschlands.

Bis zu hundert Besucher pro Stunde konnten im Inneren des Wasserturms auf eine multimediale Zeitreise gehen und sich von Licht- und Klanginstallationen verzaubern lassen, während sie den einmaligen Blick über die Stadt genossen. Der Andrang war groß, alle Führungen, die von Freitag bis Sonntag angeboten wurden, waren restlos ausverkauft.

Die verschiedenen Ebenen des Wahrzeichens waren unterschiedlich gestaltet worden. Während die erste Ebene in blaues und weißes Licht getaucht war, warteten im nächsten Stockwerk große Bildschirme auf die Besucher.

Ein Film nahm sie mit auf eine Reise durch hundert Jahre Stadtgeschichte, erzählte von der Entstehung des Turms zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vom Anspruch der aufstrebenden Stadt, nicht nur ein funktionales, sondern auch ein schönes und repräsentatives Gebäude am höchsten Punkt Mönchengladbachs zu errichten.

Um seinem Zweck als Wasserturm zu dienen, hätte der Turm nämlich nur 40 Meter hoch werden müssen. Die restlichen elf Meter verwandeln ihn in ein Kunstwerk. Im dritten Stockwerk konnten die Besucher nicht nur den vielleicht schönsten Blick über die Stadt genießen, es erwartete sie auch eine Licht- und Klanginstallation, geschaffen vom Event-Regisseur Wolfram Lenssen.

Farben und Musik erfüllten den großen Raum über dem zweiten Wasserbehälter. Die fast hypnotisch wirkenden Lichtspiele an der Decke erinnerten an die Reflektionen von Licht auf dem Wasser und waren so faszinierend, dass die Besucher das Schauspiel meist schweigend genossen. Die anschließenden Reaktionen jedoch waren begeistert - "super", "sehr schön", "eindrucksvoll", lauteten die Kommentare.

Der Wasserturm war vor hundert Jahren errichtet worden, um den Trinkwasserbedarf der wachsenden Stadt zu decken. Zwei gewaltige Stahltanks im Innern speichern mehr als drei Millionen Liter. Mit ihnen werden die Bewohner im Innenstadtbereich und in den nördlichen Stadtteilen Mönchengladbachs beliefert.

Das Jugendstilgebäude mit seinem aufwändigen Kupferdach ist heute eines der Wahrzeichen der Stadt. Und ein begehrtes Fotomotiv dazu. Eigentümer des stattlichen Gebäudes mit Künstleratelier ganz oben ist Versorger NVV AG.