200 Fähnchen zeigen ferkelige Hundehaufen
Allein ein kurzes Stück der Brucknerallee ist ein „Tretminen-Feld“.
Mönchengladbach. Auf den ersten Blick sehen die 200 Fähnchen lustig aus. Aber sie markieren große Ärgernisse. „Sorry! Herrchen ist ein Ferkel!“ steht auf den Fähnchen. Die Hundelobby war eineinhalb Stunden damit beschäftigt, sie neben die Kothaufen zu stecken, die Hundebesitzer nach dem Geschäft ihrer Lieblinge rechtswidrig liegen ließen. 200 Fähnchen, nur auf dem kurzen Stück der Brucknerallee zwischen Nord- und Freiheitsstraße.
„Die Leute kamen aus den Häusern und haben sich bedankt“, berichtet Gerd Gröne-Gormanns. „Endlich mal jemand, der sich kümmert“, hätte der Tenor gelautet. Wer die Brucknerallee quere, um auf die andere Straßenseite zu gelangen, könne das nur nach eingehenden prüfenden Blicken. Kindern kann hier niemand das Spielen erlauben. „Wenn der Streifen einmal im Jahr von der Stadt vor dem Eine-Stadt-Fest gereinigt wird, tragen die Arbeiter Masken, damit ihnen der Dreck nicht ins Gesicht fliegt“, berichtet Detlef Hardcastle von der Hundelobby.
„Für die gesamte Brucknerallee würden 1000 Fähnchen nicht ausreichen“, schätzt Gröne-Gormanns. So viele Fähnchen hat Clean-up-MG für die Aktion drucken lassen. Den Verein für eine saubere Stadt unterstützt die Hundelobby schon bei den Bello-Boxen, die an den Freilaufflächen mit Plastiktüten bereitstehen. „Es geht darum, die Bürger an ihre Pflicht zu erinnern“, sagt Eugen Viehof, Vorsitzender von Clean-Up.
Lisa Körfgen schlendert mit ihrem Golden Retriver Benny über die Brucknerallee, brav die Tüten am Griff der Leine. Auch sie ärgert sich, wenn andere Hundebesitzer die Haufen nicht wegmachen. „Aber meistens sage ich nichts.“ Am Straßenrand hupt ein Autofahrer, lässt die Scheibe herunter und bittet um Fähnchen: „Die will ich bei mir auch aufstellen!“
Die Hundelobby wird die Aktion auch an anderen Stellen organisieren. Besonderes Ärgernis ist das Ahrener Feld.