49-Jähriger mit Schwert attackiert
Die Polizei hat zwei Tatverdächtige aus Sri Lanka ermittelt, kann sie aber noch nicht vernehmen, weil ein Dolmetscher fehlt.
Gurim I. hat Tränen in den Augen, wenn er den Vorfall aus der Nacht zum 29. März schildert. Dabei streicht er sich immer wieder über die Narbe am Arm, die eine Folge dieser Nacht sein soll. Gurim I. (49) wurde nach eigenen Angaben von zwei Männern mit einem Schwert angegriffen. Einem der mutmaßlichen Täter begegnet der 49-Jährige auch nach diesem Vorfall noch fast täglich. Polizeisprecher Jürgen Lützen bestätigt, dass in dem Fall wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung ermittelt wird. Die Polizei konnte auch die zwei Beschuldigten aus Sri Lanka ausfindig machen, jedoch könne man beide ohne einen Übersetzer nicht befragen. „Das kann bis Ende Mai dauern“, sagt Lützen. Man arbeite zwar mit Dolmetschern häufiger zusammen, in diesem Fall sei voraussichtlich kein früherer Termin möglich. Von der mutmaßlichen Tatwaffe fehlt bislang immer noch jede Spur.
Laut dem 49-Jährigen befand er sich am 29. März mit seinen zwei Kindern und seiner Frau in der gemeinsamen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Mönchengladbach. „Unter unserem Fenster haben sich zwei Menschen sehr laut unterhalten, das war gegen 2.45 Uhr in der Nacht“, schildert er die Situation. Daraufhin habe er das Fenster geöffnet und die zwei Männer gebeten, leiser zu sein. Die beiden, darunter ein Nachbar, hätten ihn aufgefordert hinunter auf die Straße zu kommen. „Ich wollte keinen Streit, ich wollte nur, dass die leise sind“, sagt I. An der Eingangstür sollen die Männer bereits auf das mutmaßliche Opfer gewartet haben. „Einer hat mich geboxt, er andere hatte ein langes Schwert in der Hand“, erinnert sich I. Als er das Schwert sah, habe er große Angst bekommen. „Ich habe die Hände und die Arme hochgehalten und wollte mich schützen“, schildert I. die Situation. Dann habe der eine Mann ausgeholt und ihn mit dem Schwert am Arm und an der Hand verletzt. „Es war alles voller Blut“, sagt I. Daraufhin seien die beiden Männer abgehauen.
Zusammen mit seiner Frau habe I. die Polizei gerufen. „Die kamen auch direkt und haben den Rettungswagen gerufen.“ Von den mutmaßlichen Tätern und dem Schwert habe jedoch jede Spur gefehlt. Im Krankenhaus mussten die Wunden von I. genäht werden, weil sein Arm gebrochen war, setzte man ihm eine Platte ein. Einen seiner Finger hat er fast verloren.
Schon kurze Zeit, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, habe er die beiden mutmaßlichen Angreifer wieder gesehen. I. habe aus sicherer Entfernung die Polizei gerufen. Die Beamten hätten dann die Personalien der zwei Männer aufgenommen. „Seitdem ist nichts passiert, ich sollte nur zur Polizei kommen, um eine Aussage zu machen“, sagt I. Für ihn ist die Situation kaum ertragbar. Da einer der mutmaßlichen Täter sein Nachbar ist, begegne man sich zwangsläufig.