Ab ins Wasser – die Sommerhitze kehrt zurück
Mit der Rückkehr der Sonne kommen die Besucher wieder ins Freibad am Volksgarten.
Mönchengladbach. Plitsch, Platsch. Maria und Cindy springen in das kühle Wasser im Freibad an der Volksgartenstraße. Die beiden 10-jährigen Mädchen tollen im Wasser und spritzen sich gegenseitig nass. Alles unter den strengen Blicken von Bademeister Dieter Assing. Der 49-jährige sitzt auf einem Hochstuhl oder spaziert am Beckenrand entlang.
Das Thermometer zeigt Temperaturen von 28 Grad und darüber, da kommt eine kleine Erfrischung gerade recht. Das denkt sich auch Andrea (46), die sich von der Sonne bräunen lässt, während ihr Neffe Deniz (13) eine Runde schwimmt. "Das Wasser ist für die Harten vielleicht erfrischend, für mich aber noch zu kalt", sagt Andrea.
Deswegen kommen viele Besucher auch erst, wenn es mehrere Tage hintereinander heiß gewesen ist. "Unsere Stammgäste sind abgehärtet und ziehen jeden Morgen ihre Bahnen, egal wie das Wetter ist. Aber die meisten Leute brauchen zwei bis drei Tage warmes Wetter, ehe sie in die Puschen kommen", erklärt Assing die noch eher mageren Besucherzahlen.
Seit über 30 Jahren ist der Bademeister jetzt schon in dem Beruf tätig, hat seine Ausbildung im Volksbad gemacht und ist ihm bis heute treu geblieben. "Bis auf die Wintermonate, da bin ich im Vitusbad."
Ein Stammgast ist Trude Köhn. Die 87-jährige wird von allen nur Tante Trude genannt und kommt mit ihren Freundinnen Doris Kirschsieper und Maria Postupa ins Freibad. Tante Trude ist ihr Leben lang begeisterter Schwimmfan gewesen: "Vorher bin ich immer nach Giesenkirchen gefahren. Von 1973 bis zur Schließung im letzten Jahr war ich jeden Tag da." Jetzt ist das Volksbad ihre erste Wahl.
"Ich bin schon als Kind immer im Rhein schwimmen gegangen. Ich kann besser schwimmen als laufen", lacht die alte Dame. Die große Rutsche lässt sie dann aber doch links liegen, im Gegensatz zu den vielen Kindern und Jugendlichen.
Doch trotz großen Durcheinanders im Wasser gab es in den letzten 20 Jahren keine Situation, in der Bademeister Assing Menschenleben retten musste. "Es ist nichts Dramatisches passiert. Wir freuen uns natürlich über jede Saison, in der Krankenwageneinsätze nicht notwendig sind", sagt Assing. Und auch an diesem Tag bleibt alles ruhig.
So können Maria und Cindy ihren Spaß im Wasser haben. "Wir gehen lieber ins Freibad als ins Hallenbad. Hier treffen wir unsere Freunde und es macht mehr Spaß. Im Hallenbad haben wir keine Sonne."