Abteiberg: Das Museum ist undicht

Nach der Millionensanierung müssen die Handwerker noch mal ran. Stadt sagt: „Das war so geplant.“

Mönchengladbach. Im Museum Abteiberg müssen die Handwerker noch mal ran. Weil seit einiger Zeit Regenwasser durch das Dach über dem Großen Raum für Wechselausstellungen dringt, sei eine Dachsanierung dringend nötig, sagt Hans-Jürgen Petry. Er ist Leiter des städtischen Fachbereichs Ingenieurbüro/Baubetrieb.

Erst Ende 2007 war der in vielerlei Hinsicht herausragende Hollein-Bau nach einjähriger Bauzeit wiedereröffnet worden. Die Stadt hatte den damals 25 Jahre alten Museumsbau für deutlich mehr als fünf Millionen komplett sanieren lassen. Auch und vor allem die Fassade.

Haben die Handwerker vor knapp zwei Jahren etwa gepfuscht? "Nein, nein", sagt Petry im WZ-Gespräch. Bei der großen Dachsanierung sei der Bereich - vom Eingang des Museums aus auf der rechten Seite - ausgespart worden. Damit dort, im Großen Raum, während der aufwändigen Arbeiten in anderen Museumsbereichen zahlreiche Kunst-Gegenstände gelagert werden konnten.

Da sich jetzt das Wasser breit mache, müsse gehandelt werden: Rund 250 Quadratmeter Dachfläche werde entfernt, neu gedämmt und gedichtet. Über die Kosten sagt Petry nichts. Das Geld stehe aber im Stadthaushalt zur Verfügung.

Wie bei der Kommune üblich, wird der Dach-Auftrag öffentlich ausgeschrieben. Im Oktober sollen die Dachdecker aktiv werden. Vermutlich wird das Ausbessern rund vier Wochen in Anspruch nehmen. In dieser Zeit wird der Ausstellungsraum gesperrt.

"Gespinst", die Ausstellung mit zahlreichen Werken des Düsseldorfer Sammlerehepaares Schürmann, muss sich wegen des feuchten Großen Raumes nicht verstecken. Es sei von vornherein geplant gewesen, dass sich die Exponate wie ein roter Faden durch den gesamten Museumskomplex ziehen, sagt Museumschefin Susanne Titz. 80 Werke und Ensembles sind ab Sonntag und bis zum 15. November zu sehen - auch weil die Botschaft der Niederlande einen Zuschuss gibt.

Als das Museum Ende 2007 die Glastüren wieder für Jedermann öffnete, stürmten mehr als 2500 Besucher das alte/neue Gebäude. Es bietet auf rund 3500 Quadratmetern Kunst vom Expressionismus über ganze Werkgruppen (z.B. von Polke) bis zur jüngsten Gegenwart.