Ärger am Flugplatz Wanlo
Die Segelflieger möchten eine erweiterte Genehmigung.
Mönchengladbach. Auf dem Segelflugplatz in Wanlo soll weiterhin ein Motorflugbetrieb in jeglicher Form ausgeschlossen sein. Dieser Antrag der CDU ist jetzt in der Bezirksvertretung West ohne Gegenstimmen verabschiedet worden. Nach langer Diskussion und Beratung enthielten sich die Bezirksvertreter der Ampel der Stimme.
Der Verein für Luftfahrt Mönchengladbach, Rheydt und Umgebung hat bislang lediglich die Genehmigung, Segelflugzeuge und nicht selbststartende Motorsegler im Windenstartverfahren in die Luft zu ziehen.
Aber die Wanloer Bürger beobachten, dass auch außerhalb solcher Termine wie etwa dem Tag der offenen Tür, der einmal im Jahr veranstaltet wird, Ausnahmegenehmigungen von der dafür zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf erteilt werden.
Außerdem hat der Verein den Antrag auf eine Änderung der Betriebsgenehmigung gestellt, dem nach Ansicht der CDU keineswegs stattgegeben werden darf. „Das steht nicht im Einklang mit den vertraglichen Vereinbarungen“, sagt CDU-Ratsherr Hans Wilhelm Reiners.
In der Tat möchte der Verein für Luftfahrt die Genehmigung bekommen, seine Flugzeuge auch mit Ultraleichtflugzeugen im sogenannten F-Schlepp in die Luft zu befördern. „Mit den Starts an einer Winde kommen wir nur 200 Meter hoch. Damit bekommen wir nur selten einen Thermikanschluss“, sagt Vereinsmitglied Horst Licht.
Aber nur die Thermik ermöglicht es den Flugzeugen, sich weiter in die Höhe zu schrauben und Strecke zu machen. „Unsere guten Flieger wechseln schon nach Krefeld oder Kamp-Lintfort“, bedauert Licht. Flieger, die beispielsweise in den Alpen starten möchten, müssen nachweisen, dass sie bereits zehn F-Schlepps absolviert haben.
Die Aufregung um eine Genehmigung für den Start mit Hilfe von Ultraleichtflugzeugen kann man beim Verein nicht verstehen. Eine Lärmbelästigung für die Wanloer sei damit nicht verbunden. Lärmmessungen der Uni Aachen haben keine Steigerung des Lärms verzeichnet. „Die Straßengeräusche sind lauter“, berichtet Licht, dessen Verein das Gelände von der NEW (ehemalige NVV AG) in Erbpacht zur Nutzung bekommen hat.
Die Flieger waren umgezogen, nachdem am Flughafen Neuwerk Ende der 90er Jahre das Instrumentenlandesystem in Betrieb genommen wurde. Diese Technik schließt einen Segelflugbetrieb aus.
Den Wanloern ist der Flugplatz eh ein Dorn im Auge. Sie fühlen sich durch ihn, die Auswirkungen des Braunkohletagebaus Garzweiler, Autobahnen und die angesiedelten Windräder im Stadtteil überbelastet.