Am ersten August-Wochenende locken wieder die Classic Days
Bei der 12. Ausgabe des Spektakels wird die Marke von 40 000 Besuchern angepeilt. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen.
„Wenn man etwas mit dem Herzen tut, tut man es gut“, behauptete Goethe und die Veranstalter der Classic Days beherzigen diesen Spruch. „Wir leben unser Hobby“, sagt Marcus Herfort vom Veranstalter-Team. Mit Erfolg: Im vergangenen Jahr wurde mit 40 000 Besuchern eine Rekordmarke geknackt. Auch bei der diesjährigen Ausgabe, den zwölften Classic Days auf Schloss Dyck, wird diese Marke angepeilt. Das erste August-Wochenende ist kalendarisch bei Fans fest verplant, „die Resonanz ist überwältigend“, freut sich Herfort. „Die Briten beispielsweise sind ganz narrisch nach den Classic Days“, ergänzt Rennlegende Jochen Mass.
Er muss es wissen, der berühmte Formel-1-Pilot, der 1975 erst der zweite deutsche Grand-Prix-Sieger nach Wolfgang Graf Berghe von Trips war, ist von Anfang an bei der Veranstaltung dabei. „Schlösser mögen die Briten ja eh, Schloss Dyck ganz besonders.“ Nicht nur, weil rund um die Veranstaltung, einem nach verschiedenen Kategorien sortierten Stelldichein an unfassbaren Karossen und turboschnellen Motoren, ansehnlichen Raritäten und bestaunenswerten Preziosen, ein buntes Rahmenprogramm stattfindet. „Man kann die alten Rennwagen hören, riechen und sehen“, beschreibt Marcus Herfort die Ausfahrten über eine drei Kilometer weite Strecke.
Diese Automobile repräsentieren das Beste aus mehreren Jahrhunderten — darunter noble Geschosse wie ein Bentley aus der sogenannten „Crickle Wood“-Ära anno 1924. „Solche Modelle brachten die Menschen zusammen“, grinst Jochen Mass mit Blick auf die enge Sitzbank, auf der am besten zwei Verliebte Platz finden und der bald 71-Jährige eine gute Figur macht.
Zudem gibt es wie immer eine lange Liste prominenter Teilnehmer. Neben dem nach wie vor auto-verrückten Jochen Mass, der zu jedem Gefährt eine hörenswerte Geschichte zu kennen scheint — und vollkommen unprätentiös erzählt — steht auf der Gästeliste unter anderem Rallye-Legende Walter Röhrl. „Im vergangenen Jahr war er zum ersten Mal dabei. Das hat ihm so gut gefallen, dass er wieder mitmacht.“ Dem Vernehmen nach will er seinen 70. Geburtstag dort feiern. Außerdem erwartet werden „Strietzel“ Stuck, den kein Mensch mit seinem Taufnamen „Hans-Joachim“ ruft, sowie Bernd Mayländer, der das Safety Car in der Formel 1 fährt, und Österreichs Karl Wendlinger. Weil es die zwölfte Ausgabe ist, sollen viele zwölfzylindrige Autos, alle um 1940 gebaut, zu sehen sein. „Sieben haben wir bereits. Drei davon haben zusammen 97 Liter Hubraum“, erzählt der Veranstalter stolz.
Das endgültige Programm steht noch nicht fest. „Da entwickelt sich noch einiges“, sagt Herfort, zumal unter den Ausstellenden auch Ferrari sei und die Italiener ebenfalls ihren 70. feierten. Mit Spannung erwartet werden außerdem die „Juwels (Juwelen)“, „Lovely Heros (Lieblichen Helden)“ und was „Made in Germany (hergestellt in Deutschland)“ ist. Als „großes Familienfest“ beworben, gibt es natürlich auch einen unverzichtbaren Klassiker, das Picknick. Entlang der Alleen wird hierfür Platz vorgesehen. Mal sehen, welche Kostüme dabei zu bestaunen sind.