Enger Weg für große Fahrzeuge Neues Halteverbot soll Zaun und Fußgänger schützen
Hockstein. · Weder Bahn noch Stadt fühlten sich zunächst zuständig für den Weg.
Wenn große Fahrzeuge am Gartenzaun von Maria Wagner vorbeifahren, beschleunigt sich ihr Puls regelmäßig. Denn der öffentliche Weg, der von der Böningstraße seitlich an ihrem Haus und Garten vorbeiläuft, ist eng, und wenn dort auch noch geparkt wird, noch enger. Dann wird die Durchfahrt für schwere Güllewagen oder Fahrzeuge der RWE zur Millimeterarbeit. Maria Wagners Zaun ist schon einige Male kaputtgefahren worden. Die Verursacher wurden bislang nicht erwischt.
Auf dem Weg parken oft Eltern, die ihre Kinder zur Kita bringen
„Hier kommt es häufiger zu gefährlichen Situationen“, sagt die ehemalige Lehrerin, die sich nicht nur um ihren Zaun sorgt. „Hier parken oft Eltern, die ihre Kinder zur gegenüberliegenden Kita bringen.“ Deshalb suchte Maria Wagner das Gespräch mit dem Ordnungsamt. Ihr Ziel: Ein Parkverbot auf dem kleinen Weg. Doch bei der Stadt habe man ihr gesagt, dass sie nicht befugt sei, dort ein Park- oder Halteverbot einzurichten. Das Gelände gehöre der Bahn. Und so rief die pensionierte Lehrerin bei der Bahn an und brachte ihr Anliegen vor. Doch die erklärte: Sie sei nicht zuständig. Ein Halteverbot könne nur die Stadt einrichten. Bei einem erneuten Anruf bei der Stadt hat Maria Wagner nach eigenen Angaben wieder gehört: Geht nicht. Man könne auf einem Bahngelände kein Parkverbot einrichten.
Maria Wagner kaufte sich daraufhin Pläne im Katasteramt. Und sie fand heraus: Der Weg, auf dem geparkt wird, gehört nicht ausschließlich der Bahn, ein großer Teil ist auch im Besitz der Stadt. „Genau gesagt, gehören fünf Meter neben meinem Gartenzaun der Stadt. Die Entfernung der dort parkenden Autos beträgt aber weniger als drei Meter“, berichtet sie.
Maria Wagner blieb hartnäckig. Und es lohnte sich. „Das Ordnungsamt hat sich den Weg noch einmal angesehen und ist jetzt doch bereit, an der engsten Stelle ein Halteverbot einzurichten“, sagt die frühere Lehrerin. Sie ist froh. „Jetzt muss ich auch keine Angst mehr haben, dass mein Enkel aus meinem Garten läuft und ein Lkw nur wenige Zentimeter an ihm vorbei fährt.“