Bahnhof fertig zur WM?
Die Passanten sind geteilter Meinung über das Erscheinungsbild.
Mönchengladbach. Am 29. Juni um 18.15 Uhr ist Anstoß. Brasilien spielt gegen Australien — das erste Spiel der Frauenfußball-Weltmeisterschaft im Borussia Park. Bis dahin soll das Empfangsgebäude des Gladbacher Hauptbahnhofes fertig saniert sein. Ein genauer Termin für die Wiedereröffnung werde noch bekannt gegeben. Das teilte ein Bahnsprecher mit.
Der ehemalige Presse-Pavillon ist bereits abgebrochen, dadurch ist mehr Platz in der Halle. Buch und Presse Falter ist bereits in die neuen, größeren Räumlichkeiten (212 Quadratmeter) gezogen. Ein Banner verkündet die Eröffnung des Drogeriemarktes „Ihr Platz“ für den 17. Juni. Dieser wird dann 350 Quadratmeter groß sein.
Backwerk und Yorma’s (verkauft unter anderem Baguettes, Brezeln und Kaffee) sollen erst nach der WM auf der bisherigen Bäckereifläche einziehen. Im Moment hat Backwerk einen kleinen Stand in der Halle.
„Die Leute fragen viel nach den nicht vorhandenen Toiletten“, sagt Bettina Feistel, Verkäuferin bei Backwerk. Diese werden noch gebaut, wie zu sehen ist. Sie sollen nach Angaben des Bahnsprechers mit modernem Konzept auf 50 Quadratmetern reaktiviert werden.
Das Reisezentrum der Bahn, dass in Containern auf dem Vorplatz untergebracht war, ist jetzt wieder im Innern der Empfangshalle. Die Arbeiten gingen relativ schnell voran, meint Bettina Feistel. Doch auch wenn schon vieles fertig ist, noch stehen Bauzäune in der Halle — noch wird gearbeitet. Wenn dann Anpfiff ist, soll das der Vergangenheit angehören. „Keine störenden Arbeiten während der Frauen WM“, verspricht die Bahn.
Die Fahrgäste sind geteilter Meinung zum momentanen Erscheinungsbild. Eine Passantin, die den Bahnhof täglich nutzt, ist positiv gestimmt. „Es gefällt mir ganz gut. Schöner, moderner. Der war sonst immer so trist.“ Dass etwas passiert, freut eine andere Gladbacherin. „Ich bin gespannt, was dabei rauskommt und hoffe, das sieht dann mal aus wie in einer Großstadt.“ „Die schaffen das bis zur WM“, meint eine andere Frau.
Ein Fahrgast zuckt mit den Schultern. „Bis jetzt ist ja noch nicht viel zu sehen, hier.“ Auch eine Frau lässt der Umbau kalt. „Ich komme hier nur an und fahre hier ab.“ Bei einem anderen Passenten heißt es: „Schlechter als vorher geht es nicht. Es kann also nur besser werden.“ Er empfand den Bahnhof immer als sehr bedrückend und schmutzig. „Wie so eine Renovierung wirken kann, weiß ich aus Duisburg. Seit der Bahnhof dort weiß gestrichen wurde, ist er gleich viel freundlicher.“