Besuch aus der Karibik

Gleich zwei französische Jugendgruppen waren in Mönchengladbach zu Gast.

Mönchengladbach. Es ist voll im Gewölbe des Rathauses Abtei, wo Bürgermeister Klaus Schäfer die Gäste begrüßt. Aus Gladbachs Partnerstadt Roubaix sind 13 Mädchen mit ihren Begleitern da, aus dem französischen Überseedepartement La Martinique sind 20 Gäste gekommen sowie eine Gruppe von deutschen Jugendlichen, die sie begleitet.

Die deutsch-französische Freundschaft erreicht anlässlich der Frauen-Fußball-WM in Gladbach einen Höhepunkt. Die Gäste von der französischen Karibikinsel Martinique sind gekommen, um sportliche Kontakte nach Deutschland aufzubauen, aber auch, um eine der ihren zu bejubeln. Wendie Renard, jugendlicher Star bei Olympique Lyon und französische Nationalspielerin, stammt schließlich von La Martinique.

Die jungen Französinnen aus Übersee haben gemeinsam mit einigen ihrer deutschen Gastgeber von der Turnerschaft Neuwerk und dem Leichtathletikzentrum Mönchengladbach (LAZ), das WM-Vorrundenspiel Deutschland gegen Frankreich besucht. Dabei waren die Interessen der Zuschauer gar nicht so verschieden: während die Französinnen ihre „Bleues“ siegen sehen wollten, hätten auch die Deutschen gegen eine Niederlage ihrer Spielerinnen nicht so viel einzuwenden — weil Deutschland als Gruppenzweiter das Halbfinale wieder in Mönchengladbach austragen würde.

Aber es wurde nicht nur gemeinsam Fußball geschaut, sondern auch zusammen im Grenzlandstadion trainiert, gegrillt und locker gekickt. Schließlich will man sich besser kennen lernen.

„Wir möchten auf Dauer einen Austausch mit La Martinique aufbauen“, erklärt Organisator Norbert Porschen von der Turnerschaft Neuwerk. Der Beginn stand allerdings unter keinem guten Stern: Der französische Bus, der die Mädchen transportierte, hatte gleich mehrfach Pannen und schüttelte so das Besuchsprogramm kräftig durcheinander.

Die Gäste aus der Karibik aber ertrugen selbst einen stundenlangen Aufenthalt auf der Autobahn gut gelaunt. Als sie am ersten Besuchstag mit neunstündiger Verspätung eintrafen, wurde erst mal Fußball gespielt — und das mit echter karibischer Begeisterung.