Bühnenkunst ohne Grenzen
250 Kinder aus 18 Förderschulen haben beim Festival „Pusteblume“ mitgemacht.
Mönchengladbach. Sie kommen aus Gummersbach, Lüdenscheid oder Soest. Und sie teilen unter den drei Schlagwörtern „Ideen — Menschen — Emotionen“ die Begeisterung, gemeinsam etwas in den Bereichen Tanz, Theater und Musik zu inszenieren — ganz gleich ob behindert oder nicht.
Hinter diesem integrativen Konzept der musisch-kulturellen Förderung als Basis einer ganzheitlichen Bildung steckt das jährlich stattfindende Festival „Pusteblume“, das seit Dienstag in der Gesamtschule Hardt gastiert.
Mönchengladbach ist nach Marl und Bielefeld die dritte Station des dreitägigen Festivals, das vor vier Jahren in Köln unter dem Namen „Sommertheater Pusteblume“ beendet, aber — wie es die Natur einer Pusteblume vorsieht — in veränderter Form weitergeführt wurde.
Rund 250 Kinder und Jugendliche aus 18 Förderschulen treten noch bis heute in der Aula der Gesamtschule am Vossenbäumchen auf und drücken sich in der aktiven Begegnung mit Kunst kreativ aus.
So tanzen auf der Schulbühne die behinderten und nicht behinderten jungen Künstlerinnen und Künstler, zeigen Akrobatisches oder kleine Zauberkünste. Während beispielsweise „The Black Lights“, eine Gruppe der Gummersbacher Jakob-Moreno-Schule, bei ihrem Schwarzlichttheater Gegenstände zum Leuchten brachten und für erstaunliche Effekte sorgten, beeindruckten „The Magic Stars“, behinderte Jugendliche aus Holzwickede, als kleine Magier.
Gleich mehrere Schulen aus Mönchengladbach sind mit Darbietungen am dritten Pusteblume-Sommerfestival beteiligt, darunter auch die Gastgeber der Hardter Gesamtschule. Bei einem Auftritt am Mittwochabend präsentierten unter anderem die „Trampolinis“ in der über 200 Zuschauer fassenden Aula zahlreiche Kunststücke auf dem Trampolin.
Für Manfred Roll-Meures, Mitorganisator und Sonderschullehrer von der Gladbacher Peter Ustinov-Schule, steht während des Festivals neben dem Spielen und Auftreten vor allem das „Anregen lassen“ im Vordergrund. Mit „Pusteblume on tour“ würden im schulischen Rahmen Begegnungsmöglichkeiten geschaffen, die als Brücken zum Miteinander in der Schullandschaft dienen.
Manfred Roll-Meures selbst ist als Zirkuskünstler und Pausenclown beim Festival aktiv, unterhält die Kinder und Jugendlichen und bietet die Jonglage mit Diabolos und Tellern an.
Einen kleinen, aber nicht unwesentlichen Beitrag zur besseren Durchführung des dreitägigen Festivals leistete zudem die örtliche Sparkasse. Sie finanzierte eine dringend benötigte Rollstuhlrampe, die seit Dienstag im Einsatz ist.