Bethesda: Verbrauch an Energie halbiert
An der Südfassade sollen Solarzellen angebracht werden — eine von vielen Maßnahmen.
Mönchengladbach. In 15 Jahren hat das Bethesda- Krankenhaus nach eigenen Angaben den Energieverbrauch halbiert.
Dazu stößt es nur noch halb so viel Kohlendioxid aus. Jetzt möchte Geschäftsführer Walter Schiller auf der Südfassade bis zum zwölften Stock hinauf eine Photovoltaik-Anlage anbringen lassen und sucht einen Investor.
Bereits 2004 bekam das Krankenhaus vom Bund für Umwelt- und Naturschutz ein Gütesiegel. Der Verbrauch wurde zwischen 1996 und 2003 um 40 Prozent und der Ausstoß von Kohlendioxid um gut 1600 Tonnen pro Jahr gesenkt.
„Ein Meilenstein war die Erneuerung unserer Heizkessel“, sagt der Technischen Leiter des Hauses, Alfred Pesch, über eine Maßnahme von vielen.
2010 bekam das Bethesda das Siegel erneut, weil es seit 2004 noch einmal den Kohlendioxid-Ausstoß deutlich reduziert hatte.
Das Haus liegt mit seinen Einsparungen weit über denen der gesamten Stadt. Die hat in der Zeit von 1990 bis 2008 den Kohlendioxid-Ausstoß um rund 25 Prozent gesenkt, wie das Klimaschutzkonzept besagt.
„Diesmal waren es die intelligente Gebäudeleittechnik und das Energiemanagement, die uns weiter gebracht haben“, sagt Pesch. „Wenn nachts nicht operiert wird, muss der Ventilator nicht laufen“, nennt er ein simples Beispiel. Für eine Not-OP kann der Chirurg ihn mit einem Knopfdruck anstellen.
Für Geschäftsführer Walter Schiller zahlt sich das Engagement aus. „Bezogen auf das Jahr 1996 haben wir in den Jahren 2006 und 2007 jeweils 340 000 Euro Energiekosten gespart“, sagt er. Weitere zehn Prozent, so schätzt Pesch, lassen sich einsparen, wenn auch die Beleuchtung über eine moderne Leittechnik gesteuert wird.
„Die Flure müssen nicht die ganze Nacht über hell sein“, sagt er. In Toiletten und Umkleideräume werden die Lampen künftig über Bewegungsmelder geschaltet.
Walter Schiller denkt an weitere Energiesparmaßnahmen und hat ein großes Potenzial an der Südseite des 50 Meter hohen und 60 Meter breiten Hauses ausgemacht.
Er will die 144 Fenster erneuern und die Fassade nach heutigen Standards dämmen lassen. Ein enormer Kostenaufwand, den er dadurch finanzieren möchte, dass er einem Investor die Gelegenheit gibt, die Fassade mit einer Photovoltaik-Anlage auszurüsten.
„Die Erträge aus der Stromerzeugung teilt man sich dann“, erklärt er den Nutzen für den Investor. Mit solchen Modellen der Zusammenarbeit habe das Bethesda bereits gute Erfahrung gemacht. Die Erneuerung der Heizkessel sei ebenfalls über Engerieeinspar-Verträge ermöglicht worden.