Brandstiftung: 17-Jähriger wegen 72-fachen Mordversuchs in Haft

Zwei 16- und ein 17-Jähriger Gladbacher wurden wegen des Feuers im DRK-Heim festgenommen. Ein anderer Einbruch führte zu dem Trio.

Mönchengladbach. Die aufmerksame Mitarbeiterin eines Altenheims an der Thüringer Straße hat, so wie es aussieht, für die Aufklärung gleich zweier Verbrechen gesorgt. Die Frau hatte am vergangenen Sonntagmorgen jugendliche Einbrecher in der Eickener Einrichtung aufgeschreckt und die Polizei alarmiert. Beamte hatten daraufhin einen 13-, einen 16- und einen 17-Jährigen im Heim beziehungsweise in der Nähe des Tatorts erwischt.

Mittlerweile geht die Polizei davon aus, dass der 17- und 16-Jährige sowie ein weiterer 16-Jähriger aus Mönchengladbach auch für die Ereignisse im DRK-Wohnheim für Körperbehinderte am Volksgarten verantwortlich sind. Dort hatte es am Freitag gegen 1 Uhr gebrannt. Der Kriminalpolizei waren Parallelen beim Tathergang gleich mehrerer Einbrüche in der jüngsten Vergangenheit aufgefallen.

Mittwochnachmittag suchten die Beamten die Teenager deshalb auf und konfrontierten sie mit diesem Verdacht. Zweifelsfrei konnten Fingerabdrücke vom „Tatort Behindertenheim“ einem der drei zugeordnet werden. „So schloss sich die Beweiskette endgültig“, so Polizeisprecher Willy Theveßen.

Für diesen Einbruch beziehungsweise die Brandstiftung steht nach Ansicht der Polizei die Täterschaft fest. Das Trio wurde im Laufe des Dienstagabends festgenommen. Alle drei Beschuldigten legten laut Polizei ein „umfassendes Geständnis“ ab. Die Ermittlungen wegen weiterer Einbrüche laufen noch.

Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand gilt der 17-Jährige als Haupttäter. Er soll das Feuer gelegt haben, um die Einbruchsspuren zu verwischen. Während die beiden Jüngeren nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen entlassen wurden, wurde der 17-Jährige Mittwochnachmittag einem Haftrichter vorgeführt. Der schickte den Jugendlichen in Haft - wegen 72-fachen Mordversuchs.

Denn in dem DRK-Heim leben 72 zum Teil schwer Körperbehinderte. Zu ihrem Glück hatte eine 48 Jahre alte Pflegerin den starken Qualm entdeckt. Bewohner wie Betreuter waren erleichtert, dass niemand Schaden nahm. „Gott sei Dank ist es gut ausgegangen“, sagte Heimleiter Fahim Aziz-Safi am Tag nach dem Brand.