Bude: Ein Mann für alle Städte

Entscheidung: Gladbachs Oberbürgermeister ist seit Montag Vorsitzender des Städtetags.

Mönchengladbach. Oberbürgermeister Norbert Bude ist seit Montag die Stimme für knapp neun Millionen und damit etwa die Hälfte der Einwohner in Nordrhein-Westfalen. Die 500 Delegierten des Städtetags NRW wählten den SPD-Mann in Wuppertal einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Verbandes, in dem sich 40 Städte zusammengeschlossen haben.

Der 48-Jährige ist für zwei Jahre gewählt, sein Vorgänger, Kölns OB Fritz Schramma (CDU), wird als Stellvertreter fungieren. SPD und CDU wechseln sich turnusmäßig beim Vorsitz ab. "Es ist mir eine besondere Ehre, das Amt, auf das ich mich freue, übernehmen zu dürfen", sagte Gladbachs Verwaltungs-Chef und forderte in seiner Antrittsrede vom Land, Städte zu fördern, die unter schrumpfender Bevölkerung und schwachem Arbeitsmarkt litten. Gerade in NRW sei eine Reihe von Städten in finanziell schwieriger Lage. Gladbach gehört dazu.

Konkret nannte der gelernte Diplom-Verwaltungswirt beispielsweise die von der schwarz-gelben Landesregierung geplante Sparkassenreform als Knackpunkt. Viele befürchten, sie werde das Ende der Sparkassen bedeuten. Notwendig seien u.a., so Bude, eine Neuorganisation des Sozialgesetzbuchs II (Hartz IV) und die Weiterentwicklung des kommunalen Finanzausgleichs.

Bude hatte vor zwei Wochen erfahren, das ihn die SPD-Gruppe für das Amt vorschlagen wollte. Er sei zunächst "überrascht" gewesen, glaubt aber, dass bei seiner Vorstandsarbeit im Städtetag wahrgenommen worden sei, dass er "die Aufgabe ernst nimmt und engagiert" ist.

Nach seiner Wahl zum OB war Bude 2006 in den Vorstand des überparteilichen Städtetags gewählt worden. Schon 2005 hatte er sich dort als eine Art "Vorstandspraktikant" engagiert. Außer Bude hat nur etwa ein halbes Dutzend der fast 30 Vorstandsmitglieder ein SPD-Parteibuch. Budes Gladbacher SPD-Kollegen betonten, dass seine Wahl "sicher ein Gewinn für Mönchengladbach" sei.

Seine Frau habe ihn sofort unterstützt, zu kandidieren, berichtete Bude am Montag. Seine Ankündigung, nach einer Krankheit etwas kürzer treten zu wollen, stehe dem Vorsitz nicht entgegen. Es sei nur die Fortsetzung seiner bisherigen Arbeit im Städtetag in anderer Funktion. Es passe "zum Arbeits- spektrum", so Bude.